In diesem Jahr sind in bisher 28 Bundesstaaten schon über 1.000 Menschen an Masern erkrankt. Es handelt sich um den größten Ausbruch seit 1994. Reisende sollten ihren Impfschutz vor der Abreise überprüfen, mahnt das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Auch auf Tollwut sollten Reisende hingewiesen werden. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA zwar selten, doch in diesem Jahr wurden in New York City bereits sechs Rabies-Infektionen bei Tieren bestätigt. Das CRM rät deshalb, nach verdächtigen Tierkontakten in den USA sofort einen Arzt aufzusuchen.
Etwa 35.000 Menschen pro Jahr werden in den USA post-expositionell behandelt, also nachdem sie Kontakt mit verdächtigen Tieren, meist Fledermäusen, hatten. Jährlich werden etwa 7.000 bis 10.000 Tollwut-Fälle bei Tieren registriert, vor allem bei Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen und Füchsen. Zum Vergleich: Deutschland gilt seit 2008 als frei von klassischer Wildtollwut, allerdings kommt auch bei uns Tollwut noch bei Fledermäusen vor. Die Gefahr, sich während einer USA-Reise mit Tollwut anzustecken, sei äußerst gering, so Prof. Tomas Jelinek, der Wissenschaftliche Leiter des CRM. In anderen Ländern wie Indien ist das Risiko um ein Vielfaches größer. Doch auch USA-Touristen sollten sich wenigstens der Gefahr bewusst sein.
Keine Heilungschancen bei Tollwut
Als verdächtig gilt ein Tierkontakt dann, wenn sonst scheue Wildtiere keine Scheu vor Menschen zeigen. Auch bei zutraulichen fremden Haustieren, Hunden und Katzen, sei Vorsicht geboten. “Für eine Infektion ist nicht einmal ein Biss nötig”, so Jelinek. Es reiche, wenn der Speichel von infizierten Tieren in Berührung mit kleinsten offenen Hautstellen komme. Gegen Tollwut gibt es kein Heilmittel. Sie bricht zwar nicht bei jedem aus, aber jeder, der erkrankt, stirbt daran. Deshalb sollten Reisende nach Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Auch die Pest gibt es in den USA. Natürliche Pestherde kommen hauptsächlich im Westen des Landes vor. Überträger sind vor allem Präriehunde, Eichhörnchen und Murmeltiere, aber auch Katzen, die Präriehunde getötet und sich bei ihnen angesteckt haben. Jedes Jahr infizieren sich etwa 10 bis 20 Menschen mit dem Pestbakterium, so die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Im vergangenen Jahr ging die Nachricht um die Welt, dass ein Junge in Idaho die Beulenpest hatte. Wo er sich infiziert hatte, war unklar.
Pest– da schreckt man gleich auf und denkt an die verheerenden Pestzüge des Mittelalters. Doch heutzutage ist die Pest gut mit Antibiotika zu behandeln. Beulenpest wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Gefährlicher ist die Lungenpest, die aber ist sehr selten in den USA. Auch hier gilt der Ratschlag an Reisende: Nach Kontakt mit einem verdächtigem Tier sollte man sofort zu einem Arzt gehen.