COPD-Patienten profitieren von einer Bestimmung des C-reaktiven Proteins (CRP), indem Ärzte bei Exazerbationen Antibiotika gezielter einsetzen. Der Verzicht auf ein Antibiotikum scheint nicht zu schaden, da das klinische Ergebnis mit und ohne Antibiotikum vergleichbar war. Auf diesen Zusammenhang deuten zwei Studien hin [1, 2].
Bei Prins et al. [1] stellten die Ärzte die Diagnose entweder anhand des Sputums (Antibiotikum bei gelb-grünem, eitrigem Sputum sowie zunehmender Atemnot oder Auswurfmenge) oder des CRP. In der zweiten Gruppe erhielten sie ein Antibiotikum bei einem CRP ≥ 50 mg/L. Lag das CRP zunächst unter 50, wurde der Test nach 24 Stunden wiederholt, stieg er dann auf über 50 mg/L, wurde eine Therapie eingeleitet. Mit CRP nahmen nur 32 Prozent ein Antibiotikum, ohne 46 Prozent. Bezüglich Therapieversagen, Dauer der Hospitalisierung und Zeit bis zur nächsten Exazerbation unterschieden sich die Gruppen kaum. Es nahmen 200 Patienten teil, die mit einer akuten Exazerbation in eine Klinik eingewiesen wurden.
Ähnlich bei Butler et al. [2]: Die 650 Patienten aus britischen Hausarztpraxen erhielten ein Antibiotikum nach Entscheidung des Arztes oder alternativ nach Bestimmung des CRP. In der zweiten Gruppe wurden die Ärzte geschult, dass ein Antibiotikum bei einem CRP <20 mg/L nichts, bei 20-40 mg/L möglicherweise (bei gelb-grünem Sputum) und >40 mg/L wahrscheinlich nutzt. Mit CRP bekamen 57 Prozent ein Antibiotikum, ohne 77.
Quelle:
1. Prins HJ et al. CRP-guided antibiotic treatment in acute exacerbations of COPD in hospital admissions. Eur Respir J. 2019. DOI: 10.1183/13993003.02014
2. Butler C et al. C-reactive protein testing to guide antibiotic prescribing for COPD exacerbations. N Engl J Med 2019; 381: 111-120. DOI: 10.1056/NEJMoa1803185