Würden alle in Deutschland lebenden Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion tatsächlich behandelt, wären die von der WHO bzw. der Bundesregierung gesteckten Ziele der HCV-Elimination bis 2030 zu erreichen. Das Problem: Deutschland verfehlt die nötige Therapierate, da zu wenige Infizierte diagnostiziert werden.
Die therapeutischen Möglichkeiten zur HCV-Elimination sind vorhanden, denn mit direkt wirkenden antiviralen Agenzien (DAA) wie Sofosbuvir/Velpatasvir (SOF/VEL, Epclusa®) lassen sich sehr hohe Heilungsraten erzielen. Das bestätigen aktuelle Real-World-Analysen mit 5.541 Patienten aus Europa und Nord-amerika [1]. Nach 12 Wochen Therapie zeigte die Per-Protocol-Analyse bei 98,5% aller Patienten ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR12/24). “Die Heilung war unabhängig vom Genotyp oder dem Vorliegen einer Zirrhose”, erklärte Prof. Johannes Vermehren, Frankfurt. Auch bei Patienten mit einer HIV/HCV-Koinfektion, mit Vorbehandlung, Drogenkonsum oder höherem Alter (>70 Jahre) erwies sich SOF/VEL als hoch effektiv.
Patienten, die unter einem DAA ein Therapieversagen erlitten hatten, profitieren von der Fixkombination Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir (SOF/VEL/VOX, Vosevi®) [2]. “Die zwölfwöchige Behandlung mit SOF/VEL/VOX führte in allen Subgruppen bei jeweils 100% der Patienten zur Heilung”, erklärte Vermehren.
Fußnote: Die Gilead Sciences GmbH unterstützt das Ziel, mehr HCV-Infizierte zu erkennen, indem sie z.B. mit der Initiative MOVE besonders vulnerablen Patienten den Zugang zur Versorgung erleichtert.
Quelle: Pressekonferenz “HepDialog Post-EASL: Eine 360°- Betrachtung zur Hepatitis C”, 20.05.19, München. Veranstalter: Gilead Sciences
Literatur
1. Mangia A et al: EASL 2019, GS-032
2. Vermehren J et al: EASL 2019, THU-188