Der Deutsche Hausärzteverband will Frauen künftig stärker in seine Arbeit einbinden. Dazu haben die Delegierten gleich zwei Anträge mit nur vereinzelten Enthaltungen abgestimmt. Einer davon schreibt in der Satzung des Vereins künftig fest, dass Gremien des Verbandes „möglichst paritätisch besetzt werden sollen“. In den Statuten wird zudem das Ziel festgehalten, dass Frauen und Männer jeweils mindestens ein Drittel der Vorstandsmitglieder stellen sollen. Eine Zahl vertretener Frauen ist im Antrag explizit nicht genannt.
Aktuell ist mit Ingrid Dänschel eine Frau im Bundesvorstand vertreten. Beim Hausärztetag im September stehen turnusmäßig die nächsten Wahlen der Hausärzte an. Das Forum Hausärztinnen im Deutschen Hausärzteverband, das den Antrag geschlossen eingebracht hatte, freute sich nach dem deutlichen Votum über den Erfolg. Darüber hinaus wurde einstimmig eine Regelung in die Satzung gehoben, die die Gleichstellung von Mann und Frau unterstreicht. Dieses 2015 bereits im Bundesgleichstellungsgesetz festgehaltene Ziel sei in der Realität noch lange nicht angekommen, betonte Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Sprecherin des Forums.
In einer der Abstimmung vorausgehenden Diskussion, in der sich auch zahlreiche Männer deutlich für die Anträge aussprachen, erklärte Buhlinger-Göpfarth, dass sich die fehlende Repräsentanz von Hausärztinnen in der Berufspolitik allein aufgrund der steigenden Frauenzahl im hausärztlichen Nachwuchs nicht –
wie oft angeführt – von selbst „erledige“. Gerade mit Blick auf den ärztlichen Nachwuchs sei es daher essenziell, den Frauenanteil in der Berufspolitik bewusst zu erhöhen. Vize-Sprecherin Jana Husemann betonte daran anknüpfend die Notwendigkeit für die Mitgliedergewinnung des Verbands. „Als junge Frau muss ich mich repräsentiert fühlen“, machte sie deutlich. Dafür müssten Frauen in den Gremien angemessen vertreten sein.
Zudem wurde von den Delegierten darüber abgestimmt, dass in den geschäftsführenden Vorstand des Verbandes in Zukunft ein hausärztlicher Internist zu wählen ist. Außerdem wird eine Projektgruppe für die Belange angestellter Ärztinnen und Ärzte eingerichtet.