Würzburg/Freising. Im Freistaat Bayern breitet sich die Rußrindenkrankheit aus. Der Pilz befällt mit Vorliebe Ahornbäume und kann auf den Menschen übertragen werden.
Wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) bekannt gegeben hat, sind mittlerweile Waldgebiete Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken betroffen. Bei Menschen kann die Baumkrankheit Entzündungen in der Lunge auslösen und zu Reizhusten, Fieber, Schüttelfrost und Atemnot führen.
In 23 bayerischen Gemeinden sei die Baumkrankheit aufgetaucht, sagte Ludwig Straßer von der LWF in Freising. „Der Schwerpunkt liegt auf der Fränkischen Platte um Würzburg, Schweinfurt, Karlstadt und Kitzingen“, erklärte Straßer. Weitere infizierte Bäume seien in Bamberg und im mittelfränkischen Uffenheim gemeldet worden. Straßer geht davon aus, dass es auch aufgrund des warmen Wetters weitere Herde gibt.
Gebiete meiden
Das Gesundheitsamt des Landkreises Würzburg rät in Verdachtsgebieten möglichst nicht spazieren zu gehen. Hinweise auf betroffene Regionen erhielten Bürger in den Amtsblättern und auf den Internetseiten der Gemeinden. Sollten nach Waldbesuchen Symptomen wie Atemnot und Fieber auftreten, sollten Betroffene den Arzt auf eventuelle Waldbesuche und Baumkontakte hinweisen.
Amerikanische Krankheit
Als Grund für die Ausbreitung sehen Experten das warme Klima. Ob dabei die Dürre oder die Wärme entscheidend ist, ist laut LWF noch unbekannt. Die aus Amerika eingeschleppte Krankheit ist zu wenig erforscht. In Deutschland gab es im Jahr 2005 erste Fälle der Rußrindenkrankheit. Ein weiteres Problem ist die schwierige Entsorgung kontaminierter Bäume. Die Pilzsporen könnten sich beim Zersägen weiter ausbreiten.
Der Name Rußrindenkrankheit rührt daher, dass die Sporen schwarz sind. Der Pilz wächst unter der Rinde bis jene aufreißt. Derzeit setzen auch Schädlinge wie Schwammspinner, Fichtenborkenkäfer und Eichenprozessionsspinner den Bäumen im Freistaat zu.
Quelle: dpa/lby