Zur Untersuchung von Skoliose-Patienten sind die beiden vorhandenen bildgebenden Verfahren, Röntgen sowie die strahlungsfreie Videorasterstereographie, prinzipiell nur schwer vergleichbar und die verfügbaren Studienergebnisse zudem wenig aussagekräftig. Die Videorasterstereographie habe dennoch das “Potenzial für einen medizinischen Nutzen”, da sie zumindest für die Kontrolle im Krankheitsverlauf alternativ angewendet werden könnte und die überwiegend jungen Patienten so seltener risikobehafteter Röntgenstrahlung ausgesetzt würden. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem jüngst veröffentlichten Bericht für ein sogenanntes Health Technology Assessment (HTA).
Die Fachgesellschaften halten für die (Erst-)Diagnose und vor Therapieanpassungen wie Korsett oder Operationen eine Röntgenaufnahme für unverzichtbar. Für die Kontrolle des Verlaufs von Erkrankung und Behandlung wäre die Videorasterstereographie nach Auffassung der IQWiG-Autoren jedoch geeignet – selbst wenn ihre Messergebnisse ungenauer wären als die des Röntgens. Die mögliche Unsicherheit der Videorasterstereographie könne durch engmaschigere Kontrolluntersuchungen ausgeglichen werden. Aber: Eine 3D-Videorasterstereographie ist mit rund 150 Euro zunächst teurer als eine Röntgenaufnahme, die rund 67 Euro kostet.