Düsseldorf. Etwa jedes vierte Kind in Nordrhein-Westfalen ist einer Untersuchung zufolge körperlich chronisch krank. Am häufigsten leiden die betroffenen Kinder oder Jugendlichen unter Neurodermitis und Asthma, gefolgt von Heuschnupfen und entzündlichen Darmerkrankungen. Das geht aus dem ersten Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK für NRW hervor, der am Mittwoch (06.02.19) in Düsseldorf vorgestellt wird.
Stadtluft, das beweist auch die gegenwärtige Diskussion über Stickoxid-Grenzwerte, ist der Gesundheit oft nicht förderlich. Eine Auswertung der Universität Bielefeld stützt diese These. Die Forscher kommen zu dem Befund, dass Kinder aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen deutlich häufiger von chronischen KLrankheiten befallen werden, als ihre Altersgenossen aus den übrigen Bundesländern.
Knapp 29 Prozent von den drei Millionen Kindern und Jugendlichen in NRW litten unter chronischen Erkrankungen. Am häufigsten tritt bei Neugeborenen Neurodermitis auf, Heuschnupfen eher bei den 15- bis 17-Jährigen. Jungen (31 Prozent) leiden häufiger an einer chronischen Krankheit als Mädchen (27 Prozent). Heuschnupfen und Asthma liegt nach Angaben der Forscher höher als im Bundesdurchschnitt.
Die Ursache sei vor allem der hohe Anteil von Stadtkindern. In NRW leben 84 Prozent der bei der DAK versicherten Kinder in städtisch geprägten Gebieten und nur 16 Prozent in ländlichen Gemeinden.
Stadtkinder sind laut Report anders krank als gleichaltrige Kinder vom Land. Der Nachwuchs in Städten leide häufiger unter extremem Übergewicht und habe öfter Karies. 2016 hatten der Untersuchung zufolge 88 Prozent mehr Stadtkinder als Kinder vom Land krankhaftes Übergewicht (Adipositas). Insgesamt waren 3,6 Prozent aller Kinder in NRW krankhaft dick.
Für den Report hat die DAK die Versichertendaten von rund 110 000 Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren in NRW von der Universität Bielefeld untersuchen lassen. Grundlage sind die Abrechnungsdaten von 2016.
Quelle: dpa