Eine Musiktherapie kann bei Krebspatienten kurzfristig psychische Begleitsymptome wie etwa Abgeschlagenheit oder Angst lindern und die Lebensqualität erhöhen.
Für Aussagen zu langfristigen Effekten bei krankhaften Zuständen wie beispielsweise Depression oder chronischen Schmerzen fehlen jedoch Daten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe österreichischer Wissenschaftler im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Bei der Untersuchung handelt es sich um das erste sogenannte Health Technology Assessment (HTA) in dem 2016 per Gesetzauftrag gestarteten Verfahren “ThemenCheck Medizin”. Zu dessen Besonderheiten gehört, dass die Fragestellungen auf Vorschläge aus der Bevölkerung zurückgehen.Das IQWiG sammelt diese und analysiert pro Jahr bis zu fünf Themen.
Insgesamt zehn randomisierte kontrollierte Studien (RCT) konnte die österreichische Forschergruppe nun in die erste Analyse einbeziehen, davon zwei aus Deutschland. Was ihren Aufbau betrifft, sind diese Studien sehr unterschiedlich und von meist kurzer Dauer. Dies ist einer der Gründe, weshalb zu einer ganzen Reihe wichtiger Endpunkte keine Aussagen möglich sind.
Für als “psychologisch” zu charakterisierende Endpunkte zeigen die Studien positive Effekte der Musiktherapie, vor allem für Abgeschlagenheit, Angst, Stimmungsschwankungen, Stress und Anspannung. Aber auch in Hinblick auf “subjektives Wohlbefinden” und “Lebensqualität” gibt es entsprechende Anhaltspunkte oder Hinweise.
Allerdings gilt dies meist nur für einen kurzen Zeitraum nach den Therapiesitzungen. Um die langfristige Wirksamkeit zu beurteilen, wie das etwa für Depressionen nötig wäre, war der Zeithorizont der Studien zu kurz.
Nach der Kommentierung dieser Studienergebnisse durch interessierte Personen und Institutionen veröffentlicht das IQWiG den finalisierten Bericht ebenso wie weitere Dokumente auf der Webseite www.themencheck-medizin.iqwig.de