Ob ein allgemeines Screening auf Hepatitis B und C nutzt, ist mangels geeigneter Studien weiter unklar. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und bestätigt damit die Ergebnisse zweier im Mai veröffentlichten Vorberichte (“Der Hausarzt” 10).
Die ausgewerteten Modellierungsstudien hätten keinen Aufschluss über eine mögliche Reduktion der Hepatitis-C-Neuinfektionen durch ein Screening der Allgemeinbevölkerung gegeben, heißt es. Dennoch legten sie nahe, “dass ein Screening von Personen mit injizierendem Drogengebrauch die Prävalenz langfristig merklich verringern könnte, wenn die Infizierten anschließend behandelt werden”.
Das IQWiG schlägt vor, die tatsächlichen Auswirkungen durch Bilden von Kontrollgruppen – etwa durch Screening in Pilotregionen – weiter zu untersuchen. Risikogruppen wie medizinisches Fachpersonal oder HIV-Infizierte werden bereits heute regelhaft auf Hepatitis-Infektionen getestet.
Neben Studien hat das IQWiG auch aktuelle Leitlinien ausgewertet. Die Empfehlungen für ein Screening von Risikogruppen auf Hepatitis B fußen demnach auf Annahmen, “die nicht nachvollziehbar sind”.