Im Versorgungsalltag findet die Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) noch immer zu wenig Beachtung. Vor allem in der Sekundärprävention werden neue Therapieoptionen nicht ausreichend ausgeschöpft. Dabei ist bei Myokardinfarktpatienten das Risiko für ein zweites Ereignis zwei- bis dreifach erhöht, betonte Prof. Ulrich Laufs, Leipzig.
Statine sind bei diesen Risikopatienten oft nicht ausreichend, um das LDL-C < 70 mg/dl (1,8 mmol/l) zu senken, erklärte Prof. Robert P. Giugliano, Boston, MA, USA. Der PCSK9-Hemmer Evolocumab (Repatha®) bewirkt eine zusätzliche starke LDL-C-Senkung. In der Outcome-Studie FOURIER** mit mehr als 27.000 kardiovaskulären Hochrisikopatienten reduzierte Evolocumab das Risiko für Myokardinfarkte um 27%, für Schlaganfälle um 21% und für koronare Revaskularisierung um 22% [1].
Die FOURIER-Ergebnisse bilde-ten die Basis für die Indikationserweiterung von Evolocumab für die Sekundärprävention. Im haus-ärztlichen Versorgungsalltag sollten Patienten, die ein kardiovaskuläres Ereignis hatten und trotz optimierter lipidsenkender Therapie nicht den LDL-C-Zielwert von < 70 mg/dl (1,8 mmol/l) erreichen, zu einer vom Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) genannten Facharztgruppe überwiesen werden, wo die Indikationsstellung für einen PCSK9-Hemmer überprüft wird.
*Proproteinkonvertase-Subtilisin/Kexin Typ-9 **Further cardiovascular OUtcomes Research with PCSK9 Inhibition in subjects with Elevated Risk
Literatur
Quelle: Symposium „Optimising cardiovascular outcomes with PCSK9 inhibitors: start now before a potential next MI or stroke” (Veranstalter: Amgen) auf dem ESC-Kongress am 26.08.18 in München