Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es nahezu 300 synthetische Arzneimittel mit photosensibilisierenden Eigenschaften auf dem deutschen Markt. Dazu zählen neben bestimmten Antidepressiva wie Citalopram und Venlafaxin auch häufig eingesetzte Substanzen wie NSAR, Diuretika und Antiarrhythmika. Sicherlich würde kaum ein Arzt die Behandlung einer Herzrhythmusstörung im Sommer aussetzen, um eine Photosensibilisierung auszuschließen. Dasselbe sollte für die Behandlung von Depressionen gelten.
Im Fall von hochdosierten Johanniskrautpräparaten hält sich zudem die Fehleinschätzung der Häufigkeit phototoxischer Reaktionen. Bei einer therapierelevanten Dosierung von 900 mg pro Tag liegt die Wahrscheinlichkeit einer Nebenwirkung aufgrund einer gesteigerten Photosensibilisierung lediglich im Promillebereich: Laut Fachinformation von Laif® 900 [2] können mehr als einer und weniger als zehn von 10.000 Behandelten betroffen sein. Im Vergleich dazu ist das photosensibilisierende Potenzial der Leitsubstanz Citalopram wesentlich höher. Deren Fachinformation [3] weist z.B. diese Nebenwirkung als "gelegentlich" aus, sie kann also bei mehr als einem und weniger als zehn von 1.000 Behandelten auftreten.
Quelle: Nach einer Presseinformation der Bayer Vital GmbH