Rheuma-Diagnostik
Bei der Rheuma-Diagnostik zeigen Antikörper gegen zitrullinierte Proteine (Anti-ccP-Antikörper = ACPA) die größte Sensitivität und Spezifität. Sie haben nicht nur eine diagnostische sondern auch eine prognostische Aussagekraft d.h. bei Patienten mit einer unklaren Arthralgie sprechen sie für die Entwicklung einer schweren rheumatoiden Arthritis. Doch auch ACPA-negative Patienten mit einer RA können einen schweren Verlauf der Erkrankung mit funktionellen Einbußen zeigen. Daraus folgt: ACPA-Negativität darf bei objektivierbarer Arthritis nicht zu einer zögerlichen oder milderen Therapie führen.
Dass es bei der Frühdiagnose der RA in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gegeben hat, ist unbestritten. Dafür spricht auch die Tatsache, dass röntgenologische Veränderungen bei Patienten mit einer RA heute seltener und weniger ausgeprägt sind als früher. Dies ist ein Beleg dafür, dass immer häufiger die entzündlichen Veränderungen an den Gelenken früh mittels Sonographie oder MRT nachgewiesen werden. Ein fehlender Nachweis von Entzündungszeichen im Ultraschall schließt eine Arthritis weitestgehend aus und ist für den Patienten deshalb sehr beruhigend. Ein MRT, das sich häufig als hypersensitiv und somit als zu wenig spezifisch erweist, ist nur bei unklaren bzw. widersprüchlichen Befunden sinnvoll.
Quelle: Rheumatologie update, 16.-17.3.2018 in Wiesbaden