Ein Eisenmangel kann die Beschwerden eines Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz erheblich verstärken, sagte Dr. Karin Rybak, Dessau. So seien reduzierte Lebensqualität und schlechte körperliche Belastbarkeit oft nicht nur Folge der kardialen Pathologie, sondern auch Folge des Eisenmangels. "Dies gilt auch ohne begleitende Anämie", so die Kardiologin in Berlin.
Bei Herzinsuffizienzpatienten sollte der Eisenstatus deswegen immer mit erhoben werden. Festgemacht wird der Eisenmangel bei Herzinsuffizienz an einem Ferritin < 100 µg/l, alternativ 100-300 µg/l, wenn gleichzeitig die Transferinsättigung geringer ist als 20%. In diesen Fällen sollten das individuelle Eisendefizit anhand von Körpergewicht und Hb-Wert abgeschätzt und der Eisenmangel entsprechend ausgeglichen werden.
Rybak verwies in diesem Zusammenhang auf die europäische Herzinsuffizienzleitlinie, die auf Basis der Studien FAIR-HF und CONFIRM eine i.v.-Therapie mit Eisencarboxymaltose (ferinject®) empfiehlt [1]. Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen sei die orale Eisensubstitution häufig schlicht nicht effektiv genug, so Rybak.Philipp Grätzel
Quelle: Eisen-Gipfel ferinject®: MEDialog 2.0, 20.03.18; Berlin Veranstalter: Vifor Pharma
Literatur: Ponikowski P et al: Eur Heart J 2016; 37(27):2129-2200