Mit dem E-Health-Gesetz soll jeder Patient, der regelmäßig mehr als drei Arzneien einnimmt, Anspruch auf ein Medikationsmanagement erhalten. Auch ein Medikationsplan ist vorgesehen. Der Deutsche Hausärzteverband sieht in diesem Prozess klar Hausärzte als zentrale Akteure.
Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt erklärt: „Der Hausarzt ist der einzige, der einen seriösen Überblick über sämtliche Arzneimittelverschreibungen haben kann, denn bei ihm laufen sämtliche Befunde zusammen. Dies kann niemand anderes leisten. Er kennt seine Patienten am besten. Für die Sicherheit der Patienten ist daher zwingend notwendig, dass das Medikationsmanagement bei den Hausärztinnen und Hausärzten liegt.“ Dabei sei eine Zusammenarbeit mit Apothekern, Fachärzten und Kliniken notwendig und sinnvoll.
Eine Verteilung der Kompetenzen auf viele Schultern führe aber nicht zu mehr Sicherheit bei der Verschreibung von Medikamenten, sondern vielmehr zu fehleranfälligen Schnittstellen, mahnte der Bundesvorsitzende. „Wenn von einzelnen Vertretern die Schweiz als Vorbild angeführt wird, wo Apotheker angeblich auch ohne Hausärzte zurechtkommen würden, dann sollte man gleichzeitig nicht vergessen, dass in weiten Teilen der Schweiz Hausärztinnen und Hausärzte das Dispensierrecht haben. Dies reduziert Schnittstellen, erhöht die Arzneimittelsicherheit und wird dort von der Bevölkerung außerordentlich positiv beurteilt“, so Weigeldt.