Der Deutsche Hausärzteverband fordert die Bundesärztekammer (BÄK) auf, den aktuellen Stand der Verhandlungen zur Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) transparent und offen gegenüber der gesamten Ärzteschaft darzustellen. Die Hausärztinnen und Hausärzte haben einen Anspruch darauf, erklärt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes: „Die Hausärztinnen und Hausärzte sowie die gesamte Ärzteschaft haben einen Anspruch darauf, über den Stand der Verhandlungen informiert zu werden, insbesondere, da sich hier anscheinend umfangreiche neue Systematiken bei der Vergütung abzeichnen.“
Diese Transparenz habe die BÄK bislang nicht hergestellt. Vielmehr bezeichnete Weigeldt den Stand der Verhandlungen als „Blackbox“. Angesichts der Bedeutung dieses Reformvorhabens reiche es nicht aus, ausschließlich die Berufsverbände in kleiner Runde zu informieren. „Das Präsidium der BÄK sollte der Ärzteschaft das Vorhaben in seiner Gesamtheit vorstellen, und nicht nur die Berufsverbände in Ausschnitten informieren.“ Im Zweifel müsse dafür eben ein außerordentlicher Ärztetag einberufen werden. „Es kann nicht sein, dass dieses Projekt unter Ausschluss der Öffentlichkeit umgesetzt wird, denn die GOÄ-Verhandlungen sind nicht die Privatsache einiger weniger Funktionäre“, so Weigeldt weiter.
Sowohl der Deutsche Hausärzteverband als auch eine Vielzahl weiterer Berufsverbände hatten in der Vergangenheit immer wieder die mangelnde Transparenz der Verhandlungen zur Novellierung der GOÄ moniert. Es sei nun endlich an der Zeit, dass der BÄK-Vorstand Stellung beziehe und zulasse, dass die Ärzteschaft ihre berechtigten Fragen stellen könne. Es bedürfe einer offenen Diskussion über das weitere Vorgehen bei der GOÄ-Reform.