„Hepatitis C ist heilbar und im Gegensatz zu früheren Interferon-basierten Therapien nebenwirkungsarm. Doch die beste Therapie nützt nichts, wenn wir Patienten übersehen.“ Mit diesen Worten brachte Dr. Peter Buggisch vom IFI Institut in Hamburg die Situation auf den Punkt. Die neuen direkt antiviral wirksamen Agenzien (DAA) wie Harvoni® (Ledipasvir/Sofosbuvir) können laut aktuellen Empfehlungen bei praktisch allen Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion eingesetzt werden. Damit wurde der Weg eröffnet, auch Patienten mit DAA zu therapieren, „die noch keine Leberzirrhose haben“, so Prof. Jörn Petersen, Hamburg. Doch könne der größte Teil der Betroffenen nicht behandelt werden, da sie nicht erkannt werden.
Petersen plädierte dafür, dass Hausärzte bei Verdacht auf HCV eine Testung durchführen lassen. Diese ist über Ziffer 32006 abrechenbar. Wünscht der Patient bei positivem Testergebnis eine Therapie, sollte er vom Hausarzt an einen Spezialisten zur Weiterbehandlung überwiesen werden. „Die Therapie selbst sollte bevorzugt ein Spezialist durchführen, der beurteilen kann, für welchen Patienten welche Therapielänge optimal ist“, erklärte Buggisch. Durch eine sachgerechte Anwendung der hocheffektiven DAA-Therapien und ihrer kurzen Therapiezeiten könnte es möglich werden, so die Hoffnung der Experten, HCV zukünftig vollständig zu eliminieren.
Quelle: HepaMed@Media „Elimination von Hepatitis C? Der Weg zur erfolgreichen HCV-Therapie im Versorgungsalltag“ von Gilead Sciences am 04.11.2015 in Berlin