Das 5-Jahres-Sterblichkeitsrisiko von Patienten mit Herzinsuffizienz liegt bei 50 %, die Hospitalisationsrate ist hoch und die Lebensqualität der Patienten sehr schlecht, fasste Prof. Peter Radke, Neustadt, die aktuelle Situation zusammen. Einen Grund hierfür sieht Prof. Norbert Frey, Kiel, darin, dass es in den letzten Jahren keine Weiterentwicklungen bei den Therapieoptionen gab.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die an den neu zugelassenen ARNI (Entresto®) gestellt werden. Bei ARNI (Angiotensin-Rezeptor/Neprilysin-Inhibitor) handelt es sich um eine molekulare Kombination aus dem AT1-Rezeptorblocker Valsartan und dem Neprilysin-Inhibitor Sacubitril. Damit können gleichzeitig zwei wesentliche Faktoren der Herzinsuffizienz günstig beeinflusst werden: die Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems durch Valsartan und die Hemmung des Enzyms Neprilysin, das für den Abbau der natriuretischen Peptide ANP und BNP verantwortlich ist.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen dualen Wirkprinzips konnte in der Zulassungsstudien PARADIGM-HF gezeigt werden, in die über 8.400 Patienten eingeschlossen waren. Vergleichssubstanz war der ACE-Hemmer Enalapril. Primärer kombinierter Endpunkt waren kardiovaskuläre Todesfälle und Klinikeinweisungen wegen Herzinsuffizienz. Im Vergleich zu Enalapril reduzierte sich der primäre Endpunkt unter ARNI signifikant um 20 Prozent. Die Gesamtsterberate war unter ARNI im Vergleich zum ACE-Hemmer signifikant um 16 Prozent und die Rate für die kardiovaskuläre Mortalität signifikant um 20 Prozent geringer. Herzinsuffizienzbedingte Klinikeinweisungen wurden signifikant um 21 Prozent reduziert. „Die Daten zeigen außerdem, dass die Patienten im Mittel zwei Jahre vor kardiovaskulärer Hospitalität und Mortalität geschützt sind“, so Frey zu den Studiendaten.
Quelle: Symposium „Die Veränderung beginnt …“ von Novartis Pharma GmbH im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung „Der Herzinsuffiziente Patient 2016 – für das Herz, für das Leben“, Hamburg, Februar 2016