"Die KV Hamburg hat auch einige Verbesserungen für Hausärzte durchgesetzt, die Fallwerte liegen aber weit entfernt von denen anderer KV-Bezirke und deutlich unter den Fallwerten in unseren Hausarztverträgen", kommentiert Dr. Frank Stüven, Erster Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hamburg, die Honorareinigung Mitte Juni.
Rückwirkend zum 1.1.16 gilt der von KV und Kassen geschlossene Zwei-JahresVertrag für 2016 und 2017. Der Punktwert steigt um 1,6 Prozent auf 10,6535 Cent, der "Hamburg-Zuschlag" von 0,2174 Cent ist bereits enthalten. Der Behandlungsbedarf wird um 1,1 Prozent angehoben. Mit sieben Millionen Euro fördern die Kassen spezielle Leistungsbereiche, etwa die Chroniker-Pauschale. Die KV geht dabei von einer "Honorierung zu 100 Prozent" aus. Extrabudgetär wird etwa die Soziotherapie bezahlt. Die Fahrtkostenpauschale bei Hausbesuchen wird um fünf Prozent angehoben.
"Der Punktwert steigt, es werden mehr ‚Punkte‘ bezahlt, deren Geld in die Chroniker-Pauschale fließt. Dennoch kann auch dann diese Leistung nicht voll bezahlt werden. Trotz des ordentlichen Ergebnisses – gemessen am Spielraum, den die Regularien und Vorgaben zulassen – werden nur 80 Prozent unserer Leistungen bezahlt, so dass wir bei Fallwerten von etwa 50 Euro bleiben", erläutert Stüven. In den Hausarztverträgen mit TK, AOK, IKK und einigen BKK könnten Hausärzte hingegen Fallwerte von mehr als 70 Euro erzielen – und das nach Abzug der Kosten, die etwa für die Softwaremodule entstehen. Stüven: "Acht von zehn Patienten können eingeschrieben werden – wer nicht mitmacht, lässt die größte Einkommenssteigerung für Hausärzte der letzten 20 Jahre liegen."