In den Niederlanden können Hausärzte normalerweise Patienten nicht direkt zum Knie-MRT überweisen. Für eine Studie wurde dies jedoch Hausärzten einer Region für Patienten mit Knieverletzungen ermöglicht. Die Ärzte gaben vor dem MRT an, ob sie den Patienten – gäbe es die Möglichkeit zum MRT nicht – zu einem Spezialisten überweisen würden. Sechs Monate nach dem MRT gaben die Hausärzte an, ob der Patient bei einem Spezialisten war und welche Therapie eingeleitet wurde. Die Auswertung umfasste einen Zeitraum von 20 Monaten und 588 Patienten, die ein MRT erhielten.
Die Hausärzte hätten – ohne MRT – 82 Prozent davon an einen Spezialisten überwiesen. Nach Durchführung des MRTs wurden tatsächlich nur 60 Prozent zu einer spezialisierten Behandlung weitergeschickt. Von den 101 Patienten, die sie eigentlich nicht überweisen wollten, wurden nach dem MRT 48 entgegen der ursprünglichen Intention doch noch überwiesen. Die Autoren fanden keine Hinweise, dass viele unnötige MRTs veranlasst wurden.
Fazit: Nach der direkten Durchführung eines Knie-MRTs konnten Hausärzte Patienten gezielter zu Spezialisten überweisen. Da eine orthopädische Vorstellung teurer ist als ein MRT, war dieses Vorgehen kosteneffektiv.
Literatur: Berg HF, Vermeulen M, Algra PR et al: Direct access to magnetic resonance imaging improved orthopaedic knee referrals in the Netherlands. Family Practice 2016, 1-6 doi: 10.1093/fampra/cmw035