Mit der Einführung moderner, direkt antiviraler Agenzien (DAA) wie Sofosbuvir (Sovaldi®) oder Kombinationen wie etwa Harvoni ® (Sofosbuvir/Ledipasvir, SOF/LDV) sind Heilungsraten bei der chronischen Hepatitis C von über 90% absolut realistisch. Die Chance auf vollständige Heilung bietet sich dabei auch für Infizierte mit selteneren Genotypen und fortgeschrittener Erkrankung. Dies gilt auch für Patienten, die sich über ihren i.v. Drogenkonsum infiziert haben. In einer Statistik des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2014 machten sie über 80% der knapp 6.000 HCV-Neudiagnosen in Deutschland aus, berichtete Dr. Stefan Christensen, Münster. Als ideales Setting vor Beginn einer Therapie bei diesem schwierigen Klientel bezeichnete der Infektiologe eine stabile Substitution.
In einer retrospektiven Analyse aus dem Phase-III-Studienprogramm ASTRAL mit der neuen Kombination aus Sofosbuvir/Velpatasvir (SOF/VEL) wurden Patienten mit einer Infektion der Genotypen 1 bis 4 vergli chen, von denen 51 substituiert und 984 nicht substituiert wurden. Die Heilungsraten (SVR12, sustained virological response über zwölf Wochen) betrugen 96% beziehungsweise 98% in der Gruppe ohne Substitution.
Abschließend betonte Christensen die Notwendigkeit, auf die Adhärenz der Patienten zu achten und Maßnahmen zu treffen, damit sich die Patienten nicht erneut mit dem Hepatitis-C-Virus anstecken.
Quelle: Pressekonferenz „Wenn Therapiebarrieren fallen – suchtmedizinische und andere Aspekte einer erfolgreichen Eliminierung der chronischen Hepatitis C“, veranstaltet von Gilead Sciences auf dem 17. Interdisziplinären Kongresses für Suchtmedizin, 1.07.16 in München