Zur Prophylaxe impfpräventabler Erkrankungen sollte insbesondere bei Senioren sowohl an Influenza als auch an Pertussis gedacht werden.
Das forderte Dr. Johannes Hain, München. Er erinnerte daran, dass weder eine früher einmal durchgemachte Keuchhusten-Erkrankung noch eine Impfung einen lebenslangen Schutz hinterlässt. Um Infektionsketten zu durchbrechen und einen besseren Kollektivschutz zu erreichen, sollten alle Erwachsenen, bei denen die letzte Keuchhusten-Impfung länger als zehn Jahre zurückliegt, mit der nächsten Td- bzw. Td-IPV-Impfung zugleich eine Pertussis-Komponente (Boostrix® bzw. Boostrix® Polio) bekommen. Insbesondere nicht geimpfte Großeltern sollten spätestens vier Wochen vor der Geburt ihres Enkels eine (Auffrisch-) Impfung erhalten.
Bei der Impfung gegen die saisonale Influenza spielt zwar auch der Kollektivschutz eine große Rolle. Für Menschen ab 60 Jahren steht hier aber doch wie für alle Personen mit chronischen Grunderkrankungen der Individualschutz im Vordergrund. Dieser war aber in den letzten Jahren durch den trivalenten Grippe-Impfstoff nicht immer gegeben, konstatierte Hain. Denn während die beiden Influenza A-Subtypen H1N1 und H3N2 durch die jeweils aktuellen Impfstoffe gut abgebildet wurden, war dies für die dritte Komponente, für Influenza B, nicht der Fall. Seit der Jahrtausendwende wurde sieben Mal beobachtet, dass der jeweilige Impfstoff nicht gegen den vorherrschenden Influenza B-Stamm geschützt hatte. Mit der Gabe des tetravalenten Grippe-Impfstoffes Influsplit Tetra® ist demgegenüber laut Hain ein erneuter Irrtum ausgeschlossen, da er beide zirkulierenden B- Linien (B/Victoria und B/Yamagata) abdeckt.
Quelle: Veranstaltung: GSK-Satelliten-Symposium "Impfen im Alter", DGG am 8. September 2016 in Stuttgart