Bei der Artikulation des Schmerzes aber auch bei der Schmerztherapie gibt es kulturspezifische Besonderheiten. Wichtiger als kulturelle Faktoren sind allerdings auch bei Migranten soziale Einflüsse. Ein Beispiel ist der "Ganzkörperschmerz". Er wird insbesondere von Patienten angegeben, die über nur geringe Sprachkenntnisse, eine niedrige Schulbildung und wenig anatomisches Wissen verfügen. Zusammengefasst könnte man sagen: Soziosensibilität ist für den behandelnden Arzt wichtiger als Kultursensibilität. Und eine Schmerzchronifizierung ist meist Folge von schichtspezifischen Überlastungsfaktoren und/oder einer sozialen Disharmonie.
Quelle: Deutscher Schmerzkongress, 19.-22.10.2016 in Mannheim