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Industrie + ForschungHypercholesterinämie: PCSK9-Hemmer hält Einzug in ESC-Leitlinie

Der seit einem Jahr zur Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten und solchen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (heFH) verfügbare PCSK9-Inhibitor Alirocumab wurde basierend auf positiven Daten des Phase-III-Studienprogramms ODYSSEY neu in die ESC-Leitlinie aufgenommen.

Im Einzelnen empfiehlt die ESC bei Patienten mit sehr hohem kardiovaskulärem Risiko (z. B. frühere kardio-/zerebrovaskuläre Ereignisse, Typ-2-Diabetes mit Proteinurie, schwere Niereninsuffizienz) einen LDL-C-Zielwert <70 mg/dl, bei solchen mit hohem Risiko, etwa bei heFH und/oder Apherese-Indikation, aber noch ohne kardiovaskulärem Ereignis, sind Werte <100 mg/dl anzustreben, berichtete Prof. Andreas Zeiher, Frankfurt/M. Gelingt dies trotz maximal tolerierter Statin-Dosis und Ezetimib oder aufgrund Statin-Intoleranz nicht, können PSCK9-Inhibitoren wie Alirocumab (Praluent®) in Betracht gezogen werden [1].

Apheresen vermeiden

Wie Hochdosis-Statine erlaubt Alirocumab eine LDL-C-Reduktion von 50-60 Prozent, dies „on top“ von Statinen, dauerhaft und unabhängig vom LDL-C-Ausgangswert. Auch die Häufigkeit einer LDL-C-Apherese bei heFH-Patienten lässt sich durch Alirocumab um 75 % reduzieren [2], ergänzte Prof. Klaus Parhofer, München.

Eine weitere Aufwertung dürfte der gut verträgliche PCSK9-Hemmer erfahren, sollten sich die Hinweise für eine kardiovaskuläre Risikoreduktion in der Phase-III-Studie ODYSSEY OUTCOMES bestätigen.

Um dem G-BA-Beschluss zu Alirocumab gerecht zu werden, empfiehlt sich eine sorgfältige Überprüfung der Indikation mit Dokumentation der lipidsenkenden Vortherapie über 12 Monate. Die Erstverordnung bleibt Internisten mit zweitem Schwerpunkt (z. B. Kardiologie) vorbehalten, Folgeverordnungen kann auch der Allgemein-oder Hausarzt übernehmen.

Quelle: Pressekonferenz der Sanofi Aventis Deutschland GmbH „Den kardiovaskulären Hochrisikopatienten im Blick – 1 Jahr Expertise mit Alirocumab in der Praxis“, Frankfurt/M., 2.11.2016

Literatur:

    1. Catapano AL et al: Eur Heart J 2016; 37(39): 2999-3058
    1. Moriarty PM et al: Eur Heart J 2016; doi: 10.1093/eurheartj/ehw388
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