Funf bis 10 Prozent der Asthmatiker haben ein schweres Asthma, das trotz optimierter Standardtherapie schlecht kontrolliert ist. Hier besteht Bedarf fur eine zielgerichtete Zusatztherapie, um die Kontrolle zu verbessern und den problematischen Einsatz oraler Kortikosteroide zu reduzieren.
Bei Patienten mit schwerem refraktarem Asthma bietet sich die zusatzliche Gabe eines Biologikums an. Wegweisend ist der Asthma-Phanotyp des Patienten, erlauterte Prof. Monika Koch, Munchen, in einem Webinar. Bei schwerem allergischem Asthma kommt eine Anti-IgE-Therapie infrage, bei schwerem eosinophilem Asthma eine gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtete Therapie. Fur ein eosinophiles Asthma sprechen u.a. ein eher spater Erkrankungsbeginn, der fehlende Nachweis einer relevanten Allergie, unter Umstanden auch eine Polyposis nasi. Unerlasslich ist die Bestimmung der Eosinophilen im Blut. Allerdings konnen die Werte trotz des eosinophilen Entzundungsmusters der Atemwege im Normbereich liegen, wenn der Patient orale oder hochdosiert inhalative Kortikosteroide nimmt.
Von der zusatzlichen Gabe des Anti-IL-5-Antikorpers Mepolizumab (NucalaR) alle vier Wochen subkutan profitierten Patienten mit schwerem refraktarem Asthma in den Zulassungsstudien bereits ab Blut-Eosinophilenwerten .150 Zellen/ƒÊl [1,2]. Exazerbationsrate und Kortikoidbedarf gingen deutlich zuruck. Langzeitdaten bestatigen inzwischen den anhaltenden Therapieerfolg [3]. Mit Mepolizumab ist jetzt seit einem Jahr die erste gezielte Anti-IL-5-Asthmatherapie in der BRD verfugbar.
Quelle: Pressekonferenz „Nucala®. Schweres Asthma und Biologika“. Veranstalter: GSK, München, 14.12.16
Literatur:
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- Ortega HG et al: N Engl J Med 2014; 371: 1198–1207
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- Bel EH et al: N Engl J Med 2014; 371: 1189–1197
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- Lugogo N et al: Clin Ther 2016; 38: 2058–2070