Das Handling einer Antikoagulation bei niereninsuffizienten Patienten ist immer ein Problem. Auch bei Gabe eines Vitamin KAntagonisten ist das Blutungsrisiko erhöht. Allerdings besteht hier die Möglichkeit eines Labormonitoring im Unterschied zu den NOAKs. Auch waren Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz in den Zulassungsstudien für die NOAKs ausgeschlossen.
Obwohl die vier zugelassenen Substanzen (Apixaban, Rivaroxaban, Dabigatran, Edoxaban) sehr unterschiedlich renal eliminiert werden, sollte entsprechend der offiziellen ESC-Empfehlungen ein NOAK bei einer schweren Niereninsuffizienz mit einer GFR < 30 ml/min nicht mehr eingesetzt werden. Bei einer moderaten Niereninsuffizienz mit einer GFR von 49-30 ml/min sollte Dabigatran nur in der niedrigen Dosierung von 2 x 110 mg täglich gegeben werden. Bei Rivaroxaban empfiehlt sich ab einer GFR < 50 ml/min auch eine reduzierte Dosis von 15 mg einmal täglich.
Bei Apixaban sollte die tägliche Dosis auf 2 x 2,5 mg reduziert werden, wenn 2 der folgenden 3 Kriterien vorliegen: Kreatinin > 1,5 mg/dl, Alter über 80 Jahre, Gewicht unter 60 kg.
Quelle: Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, 15. – 18.2.2017, Basel