„Vorhofflimmern ist keine harmlose EKG-Anomalie, sondern eine fatale Laune des Herzens“, so PD Dr. Friedhelm Späh, Krefeld. Denn diese Rhythmusstörung sei eine der häufigsten Ursachen für einen ischämischen Insult. Durch eine effektive Antikoagulation könnten zwei Drittel dieser Ereignisse verhindert werden.
Erste Wahl bei der OAK sollte heute ein NOAK wie Rivaroxaban (Xarelto®) sein. Denn die Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten ist mit einer Reihe von Problemen assoziiert, so dass oft eine stabile INR-Einstellung nicht möglich ist. „Sowohl in den Zulassungsstudien als auch in Metaanalysen war die Rate an schweren bzw. intrakraniellen Blutungen unter einem NOAK um etwa vierzig Prozent niedriger als unter einem Vitamin-K-Antagonisten“, so Späh. Eine schwere Blutung als Todesursache sei unter einem NOAK um 30 bis 40 Prozent seltener. Besonders vorteilhaft sei das NOAK auch dann, wenn eine Operation erforderlich wird. Das komplexe periprozedurale Management mit Bridging fällt weg, es genügt eine kurzzeitige Unterbrechung der NOAK-Gabe.
E n t s c h e i -dend für den Therapieerfolg ist die Therapietreue und diese korreliert mit der Mortalität. Aus entsprechenden Studien weiß man, dass bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen diese nach einem Jahr nur bei 54 Prozent liegt. „Auch bei der OAK im Rahmen des Vorhofflimmerns gibt es Defizite“, so Späh. Doch bei einem NOAK sei die Therapietreue besser als unter einem Vitamin-K-Antagonisten. Entscheidend für die Therapietreue sei neben der Arzt-Patienten-Kommunikation die Anzahl der einzunehmenden Tabletten. Bei Patienten mit einem zweimal täglichen Dosisregime komme es im Vergleich zur einmaligen Gabe wie bei Rivaroxaban zu einer dramatischen Verschlechterung der Therapietreue.
Quelle: Pressekonferenz „Am Ball bleiben bei Vorhofflimmern mit `Rote Karte dem Schlaganfall´, 8. 03.17, BayArena, Leverkusen, Veranstalter: Bayer Vital GmbH