In Nachanalysen verschiedener Studien fand sich ein Zusammenhang zwischen Bluteosinophilie als Surrogat-Parameter für die eosinophile Atemwegsentzündung und der Exazerbationshäufigkeit bei COPD-Patienten. Bisher galt eine solche eosinophile Entzündung eher als klassisches Merkmal eines Asthma bronchiale. Bei der COPD findet sich typischerweise eine neutrophile Reaktion oft in Verbindung mir einer bakteriellen Kolonisation. Die Eosinophilie stellt somit einen besonderen Phänotyp der COPD dar. Daraus ergeben sich auch differenzialtherapeutische Konsequenzen.
Nachdem zuletzt in der FLAME-Studie sich die Kombination LABA plus LAMA einer Therapie mit LABA plus ICS als überlegen erwiesen hat, stellt sich die Frage, welchen Stellenwert dann überhaupt noch ein ICS bei der COPD hat. Doch in einer Studie konnte gezeigt werden, dass die zusätzliche Gabe eines ICS dann vorteilhaft ist, wenn eine Bluteosinophilie vorliegt. Setzt man bei solchen Patienten das ICS ab, so kommt es im weiteren Verlauf zu einer stärkeren Abnahme des FEV1-Wertes und einer Zunahme von Exazerbationen.
Quelle: 58. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., 22.-25. März 2017, Stuttgart