Die aktuelle Diskussion zur medikamentösen Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zeigt eine starke Dynamik. In der lauten Debatte um den Einsatz von inhalativen Steroiden (ICS) in Kombination mit langwirksamen Betamimetika (LABA) versus duale Bronchodilatation sollten Zwischentöne mehr Gehör finden, forderte PD Dr. Kai-Michael Beeh, Wiesbaden.
Zum Beispiel könne für COPD-Patienten der Gruppe D, die unter einer dualen Vortherapie (LABA/LAMA bzw. ICS/LABA) weiterhin exazerbieren und/oder persistierende Symptome aufweisen, nach GOLD 2017 die Eskalation auf eine Triple-Therapie erwogen werden.
Eine extrafeine Dreifach-Fixkombination aus LABA/LAMA/ICS (Formoterol/Glycopyrronium/Beclometason) wurde mittlerweile entwickelt und zur Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht. In der TRILOGY-Studie reduzierte sich die Exazerbationsrate unter der Dreifach-Fixkombination im Vergleich zur ICS/LABAFixkombination nach 52 Wochen um 23%. Eine Fixkombination habe das Potential, die Therapie zu vereinfachen und die Adhärenz zu verbessern, sagte Beeh. Klinische Konsequenzen von Inhalationsfehlern und fehlender Adhärenz offenbarte jüngst eine Studie (Molimard et al ERJ 2017): Patienten, die mindestens einen kritischen Fehler bei der Inhalation machten, hatten ein 86% höheres Risiko Exazerbationen zu erleiden; bei schlechter Adhärenz stieg das Risiko um 73%. (spi)
Quelle: Symposium „Trialog I – Moderne COPD-Behandlungsstrategien: GOLDrichtig bei instabilen Patienten am 24. März 2017, 58. DGPKongress in Stuttgart