Kardiovaskuläre Hochrisikopatienten sind im Hinblick auf ihr LDL-Cholesterin oft unzureichend behandelt. Dabei würden sie von einer verbesserten Lipidkontrolle deutlich profitieren: Eine aktuelle Posthoc-Analyse von ODYSSEY LONG TERM zeigt eine signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse um 26,5% pro Senkung des LDL-C-Spiegels um 1 mmol/l (38,6 mg/dl).
Nur 20% der im DYSIS-IIACS-Register erfassten Patienten mit akutem Koronarsyndrom hatten bei Klinikeinweisung einen leitliniengerechten LDL-Cholesterinspiegel, berichtete Prof. Ulrich Laufs, Homburg/Saar. Noch bedenklicher sei jedoch, dass auch vier Monate später nur 37% dieser Postinfarkt- und somit Höchstrisikopatienten ihren LDL-C-Zielwert von < 1,8 mmol/l (< 70 mg/dl) erreicht hatten [1].
Dass sich eine konsequente LDL-C-Kontrolle lohnt, wurde in einer Post-hoc-Analyse der Studie ODYSSEY LONG TERM einmal mehr gezeigt. In dieser Studie hatte bekanntlich die Zusatztherapie mit 150 mg Alirocumab (Praluent ®) den LDL-C-Wert der Patienten in 24 Wochen um 62% vs. Placebo reduziert, und auch nach 78 Wochen war der starke Effekt von Alirocumab konsistent. In der jetzt auf dem ACC-Kongress vorgestellten Post-hoc-Analyse wurde eine Reduktion schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse um jeweils 26,5% pro LDL-CSenkung um 1 mmol/l (38,6 mg/dl) nachgewiesen (p = 0,0109) [2].
An der noch laufenden multizentrischen Studie ODYSSEY OUTCOMES nehmen etwa 18.000 Patienten mit Hyperlipidämie und kürzlich erlebtem akutem Koronarsyndrom teil. Hier wird die Wirkung von Alirocumab auf die Verringerung kardiovaskulärer Ereignisse prospektiv untersucht; die Ergebnisse werden für 2018 erwartet [3].
Literatur:
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1) Gitt AK et al: Poster 1106-046, ACC 2017
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2) Robinson JG et al: Poster 1203-305, ACC 2017
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3) Schwartz GG et al: Am Heart J. 2014;168(5):682-689
Quelle: Pressegespräch CAMPUS ODYSSEY: „PCSK9-Inhibition und kardiovaskuläres Hochrisiko – ein Update“, 06.04.2017, Frankfurt/Main. Veranstalter: Sanofi