Wer wissen möchte, ob seine Schilddrüse gut funktioniert, kann zum Beispiel einen TSH-Test auf eigene Rechnung machen lassen. Ob so ein Test etwas nützt, ist jedoch fraglich. Der IGeL-Monitor bewertet die TSH-Bestimmung zum Schilddrüsen-Check mit „tendenziell negativ“. Dies gilt für nicht schwangere Erwachsene ohne Beschwerden, die auf eine Schilddrüsen-Erkrankung zurückgehen könnten.
Die Wissenschaftler fanden aber nur eine aktuelle Übersichtsarbeit. Deren Autoren fanden keine Studien, die der Frage nach Nutzen und Schaden des Schilddrüsen-Checks nachgegangen sind. Sie fanden aber Studien, die mehrheitlich zeigen, dass eine frühe Behandlung einer Schilddrüsenerkrankung keine Vorteile bringt. Es ist also unwahrscheinlich, dass die TSH-Bestimmung zur Früherkennung einen Nutzen hat, aber letztlich weiß man es nicht genau. Auf mögliche Schäden könne man zumindest indirekt schließen, so der IGeL-Monitor:
Jede Früherkennungsuntersuchung birgt die Gefahr, dass Menschen unnötig verunsichert und behandelt werden. Diese Gefahr ist laut IGeL-Monitor bei der TSH-Bestimmung besonders groß: Da nur ein Bruchteil der Menschen mit auffälligen TSH-Werten später Beschwerden bekommt, müssten die meisten die Nebenwirkungen einer Behandlung unnötigerweise in Kauf nehmen.