2015 ist in Deutschland das Basalinsulin Toujeo® (Insulin glargin 300 E/ml) eingeführt worden. Laut Prof. Robert Ritzel, München, profitieren von dem Basalinsulin „Patienten mit Typ-2-Diabetes neben einer effektiven Blutzuckereinstellung mit einem im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml (Lantus®) geringeren Risiko für Hypoglykämien“ [1]. Die EDITION-Studien 1, 2 und 3 verglichen Insulin glargin 300 E/ml und Insulin glargin 100 E/ml bei Patienten mit Typ-2-Diabetes in verschiedenen Krankheitsstadien. Die gemeinsame Auswertung nach 12 Monaten zeigte unter Insulin glargin 300 E/ml eine effektivere Senkung des HbA1c-Werts als unter Insulin glargin 100 E/ml (Unterschied zwischen den Gruppen vs. Ausgangswert -0,10 [-0,18 – -0,02], p = 0,0174) [2]. Außerdem war die Behandlung (Woche 0 bis 24) mit Insulin glargin 300 E/ml mit einer um 25 % niedrigeren Rate an nächtlichen, bestätigten ( 70 mg/dl bzw. 3,9 mmol/l) oder schweren Unterzuckerungen assoziiert als bei Insulin glargin 100 E/ml (RR: 0,75, 95 % KI: 0,68 – 0,83). „Das ist durchaus eine Zahl“, so Ritzel, sie liege aber natürlich nicht bei null – „das ist bei einer Behandlung der Patienten mit blutzuckersenkenden Medikamenten wohl nicht möglich.“ Das Risiko zu jeder Tageszeit war um 9 % geringer (RR: 0,91, 95 % KI: 0,87 – 0,96).
Quelle: Pressekonferenz „Diabetestherapie heute: ‚Ein Zweijahres-Rückblick – Insulin glargin 300 E/ml‘“, Sanofi, Berlin, April 2017
Literatur
-
1 Ritzel R et al: Diabetes Obes Metab 2015; 17: 859-867
-
2 Heise T et al: Diabetes 2004; 53: 1614-1629
-
3 Ritzel R et al: Diabetologie 2016; 11 (Suppl 1): 12 (Poster 39)
-
4 Escalada J et al: ADA, Juni 2016, New Orleans, USA: 69-OR