Das Thema „Ehe und Gesundheit“ ist heikel. Die Ergebnisse entsprechender Studien mit denen psychosoziale Einflüsse auf das kardiovaskuläre Risiko untersucht werden, sind ja bekanntlich nicht „konsistent“, wie es in der akademischen Umgangssprache heißt. Und egal was bei solchen Untersuchungen auch heraus kommt, kritisch hinterfragt wird es immer. So sucht sich jeder das für ihn Passende heraus.
Jetzt wurde das Thema erneut im Rahmen einer groß angelegten Studie aufgegriffen. Dabei wurden die Daten von über einer Million Patienten mit Hypertonie, Hyperlipidämie, Typ 2-Diabetes bzw. ACS über einen Zeitraum von 14 Jahren ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Verheiratete in der Tat länger leben und es ihnen, wie es böse Zungen behaupten, nicht nur so vorkommt. Dies gilt unabhängig vom Krankheitsbild, wobei die Risikoreduktion zwischen 10 Prozent und 16 Prozent betrug. Dagegen hatten Verwitwete bzw. Geschiedene ein ähnliches Sterberisiko wie Singles. Doch Verwitwete starben früher als Verheiratete, lebten aber etwas länger als Singles. Dies spricht für die Nachhaltigkeit der kardioprotektiven Wirkung der Ehe.
Quelle: Europäischer Kardiologenkongress (26.–30.8.2017 in Barcelona)