2018 will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die ICD-11 verabschieden, teilt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mit. In Deutschland wurden erste Betatests Ende August 2017 abgeschlossen, die Auswertungen liefen noch. Einen konkreten Termin für die Einführung in Deutschland gebe es bisher nicht. Ebenso sei noch offen, wie die deutsche ICD-11-Version im Einzelnen aussehen wird. Die Überarbeitung werde jedoch Zeit in Anspruch nehmen, so dass noch unklar ist, wann die ICD-11 in der Versorgungsrealität ankommen wird.
Im direkten Vergleich zu der in Deutschland aktuell geltenden ICD-10-GM 2017 weist die Betaversion der ICD-11 in den vergleichbaren Kapiteln eine Zunahme von endständigen Kodes um fast 30 Prozent auf, so das Zi. Neben dem größeren Umfang werde die ICD-11 auch über ein neues Kapitel mit rund 13.000 Zusatzkodes sowie neue Möglichkeiten der Kodekombination verfügen, durch die die Komplexität der Kodierung deutlich steige. Experten gehen davon aus, dass die Praxis der Kodierung künftig durch Computer erfolgen muss, meint das Zi. Text- und Spracherkennungsprogramme könnten Kodes aus einer digitalen Falldokumentation generieren.