In Deutschland sind etwa 250.000 Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infi ziert. Heilung ist dank neuer Medikamente, die direkt in die Virusvermehrung eingreifen, für die meisten Patienten ein realistisches Therapieziel. Eine Eliminierung dieser Erkrankung rückt in greifbare Nähe.
Zirka 40 Prozent der Patienten mit Hepatitis C wissen nicht, dass sie infi ziert sind. Besonders Hausärzte können durch gezieltes Screening von Personen mit auff älligen Leberwerten und erhöhtem HCV-Risiko entscheidend dazu beitragen, infi zierte Patienten zu identifi zieren und die Verbreitung der Viruserkrankung einzudämmen. Zu den HCV-Risikogruppen gehören neben Drogenabhängigen und Personen mit häufi g wechselnden Sexualpartnern auch Menschen, die sich längere Zeit in Asien, arabischen Ländern oder Nordafrika aufgehalten haben, Migranten aus diesen Regionen, Gefängnisinsassen und Personen, denen vor 1992, also in der Zeit vor der Entdeckung des HCV-Virus, Blut transfundiert wurde. Im Fall eines berechtigten Verdachts kann das Screening bugetneutral mit der Laborziff er 32006 abgerechnet werden.
Die bereits bewährte Wirkstoff kombination Sofosbuvir / Velpatasivir (Epclusa®) wurde mit dem Wirkstoff Voxilaprevir ergänzt (Vosevi®) und ist seit Juli 2017 für die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Hepatitis-C-Infektion zugelassen. Die Aktivität von zwei Virus-Enzymen und die Funktion eines weiteren für die Replikation essenziellen Proteins werden inhibiert. Mit der Dreierkombination verbessern sich die Heilungschancen auch bei vorbehandelten Patienten mit möglichen Resistenzen. Die Therapie: Acht Wochen eine Tablette täglich bei Patienten, die vorab nicht mit Medikamenten, die direkt in die Virusreplikation eingreifen, behandelt wurden und zwölf Wochen eine Tablette täglich bei vorbehandelten Patienten. Die virologischen Ansprechraten liegen in der Regel zwischen 90 und 100 Prozent, so dass die Mehrzahl der HCV-Infi zierten gute Heilungschancen haben.
Quelle: „Auf dem Weg zur Hepatitis-C-Eliminierung – Heilung jetzt auch für schwer zu behandelnde Patienten möglich.“ Veranstalter: Gilead Sciences, Pressekonferenz im Rahmen der DGVS-Tagung, Dresden, September 2017