Die Herzinsuffizienz ist eines der häufigsten Krankheitsbilder in der Hausarztpraxis, die Inzidenz dürfte in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Die Therapie der Herzinsuffizienz hat in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte gemacht, zuletzt im medikamentösen Bereich durch die Einführung von Sacubitril/Val-sartan (Entresto®).
Das Krankheitsbild stellt die an der Versorgung Beteiligten wie Hausärzte, Kardiologen und Klinik-ärzte vor besondere Herausforderungen. Gefragt ist eine enge, vertrauensvolle und von gegenseitiger Wertschätzung getragene Zusammenarbeit und zwar in Form von Herzinsuffizienz-Netzwerken. Dabei kommt dem Hausarzt als primärem Ansprechpartner und insbesondere bei der Langzeitbetreuung multimorbider Menschen eine besondere Bedeutung zu.
Schon bei der Diagnosestellung hat der Hausarzt eine Schlüsselfunktion. Er sollte auch bei unspezifischen Symptomen wie Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit oder Dyspnoe immer an eine Herzinsuffizienz denken. Um die Diagnose zu sichern und für die Therapieoptimierung ist die Zuweisung des Patienten an einen Kardiologen zu empfehlen. Für die Überwachung der Therapie und auch eine eventuell notwendige Dosisanpassung ist in der Regel jedoch wieder der Hausarzt zuständig. Er muss u.a. bei den oft multimorbiden Patienten mit einer Polypharmazie die Risiken, wie z.B. potentielle Interaktionen, im Blick haben.
Damit solche Herzinsuffizienz-Netzwerke funktionieren, sollten die Programme nach Meinung der Experten folgende Voraussetzungen erfüllen: Sie sollten möglichst viele Patienten ansprechen, einfach sein, die Bedarfsgerechtigkeit sollte im Fokus stehen, Transparenz ist erforderlich und die Ärzte brauchen Anreize für eine Teilnahme.
Quelle: Workshop "Herzinsuffizienz-Netzwerke – Neue Wege in der Versorgung", 22.-23.09.2017 in Frankfurt a.M.; Veranstalter: Novartis