Mit dem 1. Tag der Allgemeinmedizin (TdA) wollten Sie die Hausärzte näher an die Uni holen. Ist das gelungen?
Professor Michael Freitag: Ja, wir waren rasch ausgebucht. Wir lagen also mit den praxisnahen, kleinen Kursen richtig. Es soll genug Zeit für den Austausch bleiben. Künftig wollen wir auch ein bis zwei Forschungsprojekte diskutieren.
Wieso?
Forschung soll Probleme aus der Versorgung lösen. Der TdA bringt Forscher und Praktiker ins Gespräch.
Was treibt "Ihre" Hausärzte um?
Viele betreuen ein Drittel mehr Patienten als vor zehn Jahren. Daher fragen sie sich: Wie ist das zu schaffen, wenn viele Ärzte wie MFA nicht mehr 60 Stunden die Woche arbeiten wollen? Zudem wird die Versorgung komplexer, man braucht mehr Zeit für Dokumentation.
Das Kompetenzzentrum ist gestartet. Sind Sie dafür gerüstet?
Wir kooperieren mit 125 Lehrpraxen und vier Kliniken, suchen aber noch einen Mitarbeiter, der sich ums Kompetenzzentrum kümmert. Hier gibt es bisher eine Interimslösung. Die Unis Göttingen, Hannover und Oldenburg teilen sich regional auf, damit Lehrärzte und Ärzte in Weiterbildung kurze Wege haben. Die Angebote sollen für Ärzte am Anfang wie am Ende der Weiterbildung interessant sein, sodass sie sich miteinander vernetzen und Tipps geben können.