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UmfragePraxisBarometer Digitalisierung: Kliniken hinken mehr und mehr hinterher

Die Digitalisierung in den Praxen schreitet voran: Nicht nur das E-Rezept oder die E-AU erfreuen sich großer Beliebtheit, auch die Kommunikation mit den Patienten wird digitaler. In den Krankenhäusern allerdings tut sich laut einer Umfrage bei der Digitalisierung nichts.

In den Praxen geht es immer digitaler zu. E-Rezept und E-AU sind zu nahezu hundert Prozent angekommen.

Berlin. Trotz immenser technischer Startschwierigkeiten: 94 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nutzen mittlerweile das E-Rezept, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (E-AU) kommt bei 95 Prozent zum Einsatz.

Das sind Ergebnisse des siebten PraxisBarometers Digitalisierung, einer regelmäßigen Befragung, die vom IGES Institut im Auftrag der KBV online durchgeführt wurde. Über 2600 Praxen haben an der Befragung vom 1.7. bis 25.8.2024 teilgenommen.

Auch die digitalen Angebote der Praxen an Patienten haben im Zeitverlauf stetig zugenommen (siehe Tabelle “Digitale Angebote der Praxen für Patienten“). So bieten 2024 38 Prozent der Praxen beispielsweise eine Online-Rezeptbestellung an, eine Online-Terminvereinbarung 32 Prozent.

DiGA auf dem Vormarsch

Insbesondere die Verordnung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist mehr geworden: Während 2023 noch 29 Prozent der Befragten angaben, DiGA zu verordnen, waren es 2024 37 Prozent.

Im Austausch mit den Kliniken würden Praxen den digitalen Versand von Entlassbriefen sehr begrüßen. 72 Prozent der Niedergelassenen attestierten diesem Punkt einen großen Nutzen.

Was die Digitalisierung angeht, hat sich bei den Krankenhäusern jedoch in den letzten Jahren so gut wie nichts getan (siehe Grafik „Kommunikation der Praxen…“. Während 2024 31 Prozent der Praxen angeben, komplett oder mehrheitlich digitalisiert zu sein, verharrt dieser Wert in den Klinken bei fünf Prozent. 41 Prozent der Praxen gaben an, noch mehrheitlich oder komplett in Papierform zu arbeiten. In den Kliniken sind es 75 Prozent.

Niedergelassene sorgen sich wegen E-PA

Die Kliniken müssen bei der Digitalisierung dringend nachziehen, “, erklärte Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der KBV, bei der Vorstellung des PraxisBarometers Digitalisierung am Dienstag (19.11.). Bisher müssen Kliniken auch keine Sanktionen fürchten, wenn sie sich der Digitalisierung verweigern.

Sorgen bereitet den Ärztinnen und Ärzten die Einführung der Elektronischen Patientenakte (E-PA). Rund 90 Prozent fürchten, dass die E-PA zu einem hohen Verwaltungs- und Zeitaufwand führen wird (Befüllung, Patientenaufklärung, Erläuterungen zur Vergabe von Zugriffsrechten).

Hier spielten sicherlich die unschönen Erfahrungen mit der Einführung des E-Rezeptes und der E-AU eine Rolle, erklärte Steiner. Anfangs waren die technischen Probleme immens.

Und immer noch geben die Ärztinnen und Ärzte Probleme mit der TI-Nutzung an: 2024 berichteten 15 Prozent von täglichen Fehlern, 43 Prozent meinten, wöchentlich mit einem Fehler im Zusammenhang mit der TI-Nutzung beschäftigt zu sein.

Keiner hat Rahmenvereinbarung unterzeichnet

Erstmals wurde beim Praxisbarometer Digitalisierung auch die eingesetzten PVS-Systeme unter die Lupe genommen. Sowohl bei der Dauer der elektronischen Signatur als auch bei der Häufigkeit der Störungen der Telematikinfrastruktur (TI)I zeigten sich deutliche Unterschiede in der Performance der einzelnen Produkte.

“Gerade im Hinblick auf die Einführung der E-PA setzen wir darauf, dass die Hersteller verantwortungsvoll handeln und funktionstüchtige, nutzerfreundliche sowie vor allem ausreichend getestete Systeme ausliefern werden”, so Steiner.

Die auf Freiwilligkeit beruhende Rahmenvereinbarung (ein von der KBV entwickelter Anforderungskatalog an PVS-Hersteller) wurde bisher noch von keinem PVS-Hersteller unterzeichnet, erklärte Steiner auf Nachfrage am Dienstag (19.11.).

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