Berlin. Bereits im Februar hatte der Gemeinsame Bundesausschuss das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt zu untersuchen, ob ein generelles Lipidscreening im Kindes- bzw. Jugendalter Nutzen stiftet.
Nach Auswertung von Studien kommt das IQWiG zu dem Schluss: Für ein allgemeines Screening aller Kinder- und Jugendlichen kann kein Nutzen abgeleitet werden.
Verweis auf Luirink-Studie
Allerdings, so das IQWiG weiter, zeigten die Daten, dass es grundsätzlich sinnvoll ist, Kinder und Jugendliche mit familiärer Hypercholesterinämie und hohem Risiko für frühzeitige Herzinfarkte und Schlaganfälle zu identifizieren.
Eine rechtzeitige Behandlung mit lipidsenkenden Statinen verringere das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen in dieser besonders gefährdeten Gruppe. Dies habe die 2019 veröffentlichte Studie einer niederländischen Arbeitsgruppe um Ilse Luirink ergeben. Das IQWIG empfiehlt deshalb, über ein Kaskadenscreening zu beraten.
Möglichkeiten vorhanden
In Deutschland gebe es mit den Gesundheitsuntersuchungen bereits eine allgemein verfügbare Möglichkeit, auch schon junge Erwachsene mit familiärer Hypercholesterinämie zu identifizieren. “Hierüber sowie über bereits bekannte Erkrankungen könnten weitere betroffene Familienmitglieder gefunden und behandelt werden – insbesondere Kinder und Jugendliche”, erklärt Michaela Eikermann, stellvertretende Leitern des IQWiG. red