Das halbjährlich zu injizierende Medikament Lenacapavir kann eine HIV-Infektion zuverlässig verhindern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die aktuell publiziert und zeitgleich bei der Welt-Aids-Konferenz in München vorgestellt wurde.
An der Studie, die zwischen August 2021 und August 2023 lief, waren 5.338 Mädchen und junge Frauen in Südafrika und Uganda beteiligt, die zu Studienbeginn HIV-negativ waren.
Unter den gut 2.134 Teilnehmerinnen, die zwei Mal im Jahr Lenacapavir subkutan gespritzt bekamen, infizierte sich keine einzige mit dem HI-Virus. In den beiden anderen Gruppen mit insgesamt rund 3.200 Teilnehmerinnen, die zwei unterschiedliche Medikamente einmal täglich zur oralen Präexpositionsprophylaxe (PrEP) erhielten (Emtricitabin/Tenofoviralafenamid F/TAF bzw. Emtricitabin/ Tenofovirdisoproxilfumarat F/TDF), gab es hingegen insgesamt 55 HIV-Infektionen: 39 in der F/TAF-Gruppe (n=2.136) und 16 in der F/TDF-Gruppe (n=1.068).
Nun werden Forderungen an den Hersteller Gilead laut, die Herstellung preisgünstiger Generika zuzulassen, um das Mittel vor allem in den stark von HIV und Aids betroffenen Gegenden kostengünstig verfügbar zu machen. Lenacapavir, ein Kapsid-Inhibitor, ist in der EU und anderen Ländern bisher nur zur HIV-Therapie zugelassen.
red
Quelle: doi 10.1056/NEJMoa24070