Seit Ende 2023 beobachtet das Konsiliarlabor für Parvoviren einen starken Anstieg von Infektionen mit dem Parvovirus B19 (B19V), dem Erreger der Ringelröteln, bei Schwangeren. Das meldet das Robert Koch-Institut (RKI), das aus diesem Grund im Epidemiologischen Bulletin 24/24 eine Übersicht zu B19V-Infektionen in der Schwangerschaft herausgegeben hat.
Darin berichtet das RKI unter anderem, dass die intrauterine Transmissionsrate etwa 30–50 Prozent beträgt, die Mehrzahl der fetalen Infektionen aber keine negativen Folgen für das ungeborene Kind hat.
Eine Bestimmung des B19V-Immunstatus in der Schwangerschaft werde nicht generell empfohlen, sollte aber durchgeführt werden, wenn die Schwangere beruflich exponiert ist oder ein Expositionsverdacht, z.B. wenn das eigene Kind an Ringelröteln erkrankt ist, besteht.
Bei Diagnose einer akuten B19V-Infektion in der Schwangerschaft werden regelmäßige Ultraschall- und gegebenenfalls auch Dopplerkontrollen empfohlen, um eine fetale Anämie früh zu erkennen. Dann könne durch intrauterine Transfusionen die fetale Mortalität deutlich gesenkt werden.
red