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Aktuelle FaxaktionVorsicht vor falschen Rote-Hand-Briefen

Impfskeptiker scheinen aktuell Hausarztpraxen in ganz Deutschland mit einer Faxaktion zu fluten, in der vor Haftungsrisiken bei der Corona-Impfung mit mRNA-Impfstoffen gewarnt wird. Woran Praxisteams das dubiose Schreiben in der Aufmachung eines Rote-Hand-Briefs erkennen – inklusive Abbildung - und was bei Empfang geraten wird.

Weil das aktuelle Schreiben unerlaubterweise mit dem offiziellen Rote-Hand-Logo versehen ist, sorgt es mitunter für Verunsicherung.

Berlin. Hausarztpraxen in ganz Deutschland erhalten aktuell Schreiben, die unrechtmäßig das Rote-Hand-Brief-Logo verwenden und vor Haftungsrisiken bei mRNA-basierten Corona-Impfungen warnen. Medienberichten zufolge soll die dubiose Faxsendung, als deren Absender der Medizinische Behandlungsverbund (MBV) angegeben ist, am Montag (4.12) und Dienstag (5.12.) sämtlichen Hausarztpraxen zugegangen sein.

Überaus rasch haben diverse Institutionen – darunter die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) sowie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) – klargestellt, dass es sich hierbei um eine Falschinformation handelt. Der Aufruf stelle keine behördlich geprüfte und autorisierte Information dar, sondern diene der Verunsicherung durch gezielte Desinformation, betonte das PEI am Mittwoch (6.12.). Das Rote-Hand-Brief-Symbol sei ohne Autorisierung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) verwendet worden.

Hinter der Aktion stecken anscheinend bekannte Impfskeptiker.

Die Faxaktion ruft dazu auf, aufgrund angeblicher DNA-Verunreinigungen in mRNA-basierten Impfstoffen von weiteren Impfungen abzusehen. Die Praxen werden sogar aufgefordert, je eine Probe vorhandener Restbestände jeder Charge gekühlt über einen geeigneten Labordienstleister zum MBV zu schicken. Bei der Überprüfung der Chargen kooperiere man “mit mehreren akkreditierten Laboren”, sämtliche Transportkosten würden übernommen.

Wichtig für Praxen: Das PEI bittet darum, dem Aufruf des MBV nicht Folge zu leisten und keine Impfstoffe an die angegebene Adresse zu schicken.

Absender einschlägig bekannt

Der angegebene Absender – die private GmbH Medizinischer Behandlungsverbund (MBV), deren Geschäftsführer in der Corona-Pandemie mit verschiedenen Geschäftsmodellen auf sich aufmerksam gemacht hat und unter anderem eine „Corona-Impfschadenhilfe“ betreibt – hat sich auf Anfrage von „Der Hausarzt“ bis Mittwochabend (6.12.) nicht zum genauen Empfängerkreis sowie der Zielsetzung des Schreibens geäußert. Unter der auf dem Schreiben angegebenen Telefonnummer meldet sich nur der Anrufbeantworter der “Corona-Impfschadenhilfe” (CORIH).

Mit Abstand wurde auf die Anfrage mit einer E-Mail des “CORIH Supports” (19.12.) auf einen mittlerweile verfassten, auf der eigenen Webseite zu findenden offenen Brief an das PEI verwiesen, in dem der MBV unterstreicht, sich im Recht zu sehen.

Bereits im Sommer hatte die Tagesschau die impfkritisch ausgerichtete, gezielte Desinformation durch den MBV thematisiert. So veröffentlichte dieser zuletzt beispielsweise “Informationen für Journalistinnen und Journalisten”, die PEI, RKI und KBV “Fake-News” unterstellten.

Darüber hinaus machte sich Geschäftsführer Markus Bönig als Anbieter von “Impfunfähigkeitsbescheinigungen” einen Namen. Das Oberlandesgericht Celle (OLG) bewertete die vertriebenen Dokumente jedoch als unrichtige Gesundheitszeugnisse und untersagte die Bewerbung.

Offizieller Charakter sorgt für Verwirrung

Sowohl Rückmeldungen aus Hausarztpraxen gegenüber der Redaktion von „Der Hausarzt“ als auch Berichte aus Apotheken, die teils Rückfragen von Praxen erreichten, zeigen, dass das Schreiben teils für große Verunsicherung gesorgt hat. Denn im Briefkopf ist das offizielle Logo der Rote-Hand-Briefe verwendet (s. Abbildung), was unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) als „bewusste Irreführung“ scharf kritisiert hat.

Üblicherweise werden Rote-Hand-Briefe als Warnhinweise zu möglichen Nebenwirkungen bei Arzneimitteln verschickt und vorab mit den Behörden abgestimmt.

Das Symbol ist eine eingetragene Bildmarke, die darüber hinaus nicht verwendet werden darf. Rote-Hand-Briefe werden nur durch den pharmazeutischen Unternehmer nach Abstimmung mit den Bundesoberbehörden und gegebenenfalls den Bundesländern versendet.

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