Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) hat Empfehlungen zur persistierenden Riechminderung nach Covid-19 veröffentlicht. Demnach konnte bisher nur für das konsequente und langfristige Riechtraining eine Verbesserung der Riechfunktion überzeugend nachgewiesen werden.
Die Wirksamkeit von anderen Therapieansätzen (zum Beispiel Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren) müsse noch durch weitere Studien geprüft werden. Von einer Therapie mit topischen oder systemischen Kortikosteroiden rät die DGHNO-KHC bei persistierenden Riechminderungen nach Covid-19 ab.
Die DGHNO-KHC betont, dass die Untersuchung der betroffenen Patienten neben einer ausführlichen Anamnese eine psychophysische Testung der Riechfunktion und eine vollständige HNO-ärztliche Untersuchung einschließlich endoskopischer Rhinoskopie umfassen sollte. Zu Riechstörungen könne es schließlich auch kommen, wenn gutartige Polypen oder selten bösartige Tumore die Atemwege in den Nasengängen versperren.
Für das Riechtraining sollten die Patienten laut DGHNO-KHC zweimal täglich für etwa 30 Sekunden an jeweils vier verschiedenen Duftquellen riechen. Als “Trainingsdüfte” bewährt hätten sich Zitrone, Rose, Nelke und Eukalyptus, etwa in Form von Duftölen.
Insgesamt sollte das Training den Empfehlungen zufolge über einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten durchgeführt werden, wobei nach drei bis vier Monaten die Duftqualitäten geändert werden sollten.