Zeitgleich zu den Honorarverhandlungen protestierten Ärzteschaft und MFA am Mittwoch (13.9.) in Lahnstein. Dort wurden 1992 Bedarfsplanung und Budgets ins Leben gerufen, die bis heute wirken. Beides sei antiquiert und gehöre in die Mottenkiste, lautete der Tenor.
Lahnstein. Etwa 550 Ärztinnen und Ärzte sowie MFA hatten am Mittwochvormittag (13.9.) ihre Praxen geschlossen, um im rheinland-pfälzischen Lahnstein gegen Budgets, Bedarfsplanung, zu viel Bürokratie, schlechte Digitalisierung etc. zu protestieren. Weitere 700 folgten der Protestveranstaltung im Livestream.
Das kleine Örtchen Lahnstein war bewusst für den Protest ausgewählt worden: Als sich vor gut 30 Jahren Gesundheitspolitiker, darunter auch der ehemalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU), im Hotel Wyndham in Lahnstein trafen, ging es vor allen Dingen ums Sparen.
Mit dem Gesundheitsstrukturgesetz, das 1993 in Kraft trat, wurde in Lahnstein der Grundstein für den Risikostrukturausgleich, die Bedarfsplanung und die Budgetierung gelegt.
Dauer-AU für krankes Gesundheitssystem
Dieses Gesetz, das heute noch in weiten Teilen Bestand habe, sei ursächlich für die existenziellen Probleme und die akut gefährdete Sicherstellung der ambulanten Versorgung in Deutschland, konstatierte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), der die Protestveranstaltung organisiert hatte.
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