Hiermit loggen Sie sich bei DocCheck-Login aus.
Abbrechen

LieferengpässeBayern will mit drei Ländern zu Arzneimittelversorgung beraten

Viele Eltern mussten im vergangenen Winter Apotheken nach passenden Medikamenten für ihre Kinder abklappern. Weil Bayern beim Bund zu wenige Fortschritte sieht, will der Freistaat nun mit anderen Bundesländern über gemeinsame Schritte sprechen.

Die Gesundheits- und Wirtschaftsminister aus Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen wollen am 11. September über Maßnahmen gegen Arzneimittelengpässe sprechen.

München. Angesichts drohender Engpässe bei der Versorgung mit Arzneimitteln will Bayern mit drei weiteren Ländern über gemeinsame Schritte beraten. Geplant sei eine «Südschienenkonferenz» am 11. September in München, teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstag (1.9.) mit. Eingeladen seien die Gesundheits- und Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.

“Die Bundesregierung droht ein wichtiges Zeitfenster für die Arzneimittelversorgung diesen Winter zu verschlafen”, sagte Holetschek. “Gleiches gilt für die erforderliche Sicherstellung der Versorgung mit Medizinprodukten.”

Solange es bundesweit an Antibiotika und Krebsmitteln mangele, dürfe Deutschland «nicht untätig sein». Deshalb wolle er mit den Ministern aus den drei Ländern “über notwendige Maßnahmen beraten”.

Dringlichkeitsliste veröffentlicht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuvor wegen möglicher neuer Engpässe bei Kindermedikamenten in der nahenden Erkältungssaison auf verstärkte Vorsorge gedrungen.

Im kommenden Herbst und Winter könnte für wichtige Antibiotika und weitere relevante Mittel “eine angespannte Versorgungssituation” entstehen, schrieb er Ende August in einem Brief an den Verband des Pharmagroßhandels.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlichte am Donnerstag (31.8.) eine “Dringlichkeitsliste” mit gut 30 Kinderpräparaten, die höchste Priorität haben.

“Außerordentlich dringliche Maßnahmen”

Lauterbach bat, deren Beschaffung zu intensivieren. Auf der Liste stehen unter anderem mehrere Antibiotika, Nasentropfen, fiebersenkende und schmerzlindernde Säfte und Zäpfchen.

Lauterbach bat die Pharmabranche um Einschätzungen zu verfügbaren Mengen und den Bereitstellungskosten “für die dringliche Beschaffung und Bevorratung bis zum Beginn der Infektionssaison”.

Sofern dem Großhandel für die Umsetzung dieser “außerordentlich dringlichen Maßnahme” Zusatzkosten entstehen, werde das Ministerium eine Gegenfinanzierung prüfen.

Warnung von Ärzten und Pharmahandel

Ärzte und Pharmahandel hatten Anfang August vor neuen Arzneimittel-Engpässen im Herbst und Winter gewarnt. “Es ist zu befürchten, dass bei hohen Infektionswellen wie im vergangenen Jahr Eltern wieder durch die halbe Stadt laufen müssen, um Fiebersäfte oder Antibiotika zu bekommen”, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.

Auch die Verbände der Apotheker und des Pharmagroßhandels hielten weitere Engpässe für möglich.

Nach einer Infektwelle im vergangenen Herbst waren Engpässe bei Kindermedikamenten wie Fieber- und Hustensäften eskaliert. Probleme hatte es auch bei Krebsmitteln und Antibiotika gegeben. Die Bundesregierung reagierte mit neuen Regelungen.

Fraglich, ob Gesetz durch den Winter hilft

Das im Juli verabschiedete Gesetz macht Vorräte von mehreren Monatsmengen für vielgenutzte Arzneimittel zur Pflicht. Preisregeln sollen gelockert werden, damit sich Lieferungen nach Deutschland für Hersteller mehr lohnen.

BVKJ-Präsident Fischbach sagte jedoch, die Reform werde “definitiv nicht durch diesen Winter helfen und springt womöglich auch auf Dauer zu kurz”.

Arzneimittel-Engpässe legten auch die Praxen teilweise lahm, weil Mitarbeiter am Telefon etliche Apotheken abklappern müssten, um die benötigten Medikamente aufzutreiben. “Wir blicken daher mit Sorge auf Herbst und Winter.”

Quelle: dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.