Eine neue Nomenklatur für Fettlebererkrankungen haben mehrere Fachgesellschaften beim diesjährigen Kongress der European Association for the Study of the Liver (EASL) beschlossen. Damit würden Bezeichnungen wie beispielsweise die “nicht-alkoholische Fettlebererkrankung” (NAFLD), die als stigmatisierend empfunden werden könnten, durch eine neue Terminologie ersetzt.
Darüber hinaus ermöglichten die neuen Begriffe exaktere Diagnosen, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Leberstiftung aus Anlass der Umbenennung. Die neuen Begriffe im Überblick:
- SLD: Steatotische Lebererkrankung (Steatotic Liver Disease, SLD) dient künftig als neuer Klammerbegriff für alle Fettlebererkrankungen – unabhängig von der Ursache. Für eine SLD unbekannter Ursache gibt es den neuen Begriff „kryptogene SLD“.
- Aus NAFLD wird MASLD: Die bislang als „nicht-alkoholische Fettlebererkrankung“ (Nonalcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD) bezeichnete Krankheit wird zur „Metabolic
- Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease“ (MASLD, Fettlebererkrankungen, die im Rahmen des Metabolischen Syndroms auftreten).
- MetALD: Dieser neu eingeführte Begriff beschreibt Fettlebererkrankungen, die gleichzeitig durch das metabolische Syndrom und übermäßigen Alkoholkonsum verursacht sind.
- Aus NASH wird MASH: Mit „Metabolic dysfunction-associated steatohepatitis” (MASH) wird eine Steatohepatitis bezeichnet, die im Rahmen eines metabolischen Syndroms auftritt. Der bisherige Begriff lautete „Nicht-alkoholische Steatohepatitis“ (NASH).
Die offiziellen deutschen Begriffe werden laut Leberstiftung aktuell noch festgelegt. Bereits definiert sind aber die Kriterien für eine MASLD. Diese Diagnose wird gestellt, wenn bei einem Menschen mit Lebersteatose mindestens einer der folgenden kardiometabolischen Risikofaktoren vorliegt:
- (Prä-)Diabetes,
- Übergewicht
- Bluthochdruck,
- erhöhte Triglyzeride,
- erhöhtes LDL-Cholesterin.
- Die offiziellen deutschen Begriffe werden laut Leberstiftung aktuell noch festgelegt.