Münster. Um die hausärztliche Teampraxis zu sichern und im Wettbewerb mit anderen Professionen bestehen zu können, soll eine öffentlich wirksame Kampagne Attraktivität und Qualifikationsmöglichkeiten des Berufsbildes der Medizinischen Fachangestellten (MFA) in der Hausarztpraxis sichtbar machen. Diese Kampagne soll der Deutsche Hausärzteverband gemeinsam mit Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und dem Verband medizinischer Fachberufe (VMF) anstoßen.
Das fordern die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbandes. Einen entsprechenden Antrag, eingebracht vom Forum Weiterbildung im Deutschen Hausärzteverband, haben sie bei ihrer Versammlung am Freitagnachmittag (21. April) mit großer Mehrheit beschlossen.
Der Antrag reiht sich ein in die Mahnung der Bundesspitze vor einem sich verschärfenden Fachkräftemangel. In seinem Bericht zur Lage hatte Bundesvorsitzender Dr. Markus Beier gewarnt, dass bereits erste Praxen aufgrund des vorherrschenden MFA-Mangels schließen müssten.
Forum Weiterbildung bringt sich aktiv ein
Die fehlende angemessene Vergütung sowie die derzeit oft fehlende Wertschätzung durch die Politik seien zur Zeit die wichtigsten Gründe, warum MFA an andere Berufsfelder verloren werden, heißt es in der Begründung des Forums Weiterbildung.
Der Antrag ist einer von drei Anträgen, die das Forum eigens formuliert und eingebracht hat. Forumsprecherin Theresa Buuck lobte in einer Rede vor den Delegierten den Teamgedanken, der dabei herrsche. Das Forum sei mittlerweile in allen Landesverbänden vertreten.
“Wir spüren den Druck, jetzt für unsere medizinische Zukunft einzutreten”, begründete Buuck das große Engagement des Forums Weiterbildung. Dabei gehe es nicht zuletzt um die Art, “wie wir in Zukunft arbeiten wollen”.
Positionspapier zu 5 wichtigen Themen gefordert
Dies unterstreicht auch ein weiterer Antrag des Forums, laut Bundesvorsitzendem Dr. Markus Beier ein “Grundsatzantrag, der aufzeigt, in welche Richtung wir uns entwickeln müssen, was sich junge Hausärztinnen und Hausärzte wünschen”. Konkret wird in dem einstimmig und unter Applaus abgestimmten Antrag die Formulierung eines Positionspapiers gefordert, das folgende Punkte behandeln soll:
- Klimafolgen
- Teampraxis
- Entbürokratisierung
- zukünftige Honorarsystematiken und
- Versicherungsstrukturen
“Der demografische Wandel, die steigende Anzahl chronisch Erkrankter und der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor sind nur einige der Faktoren, die die Zukunft unseres Gesundheitssystems beeinflussen werden”, heißt es in der Begründung des Forums Weiterbildung. “Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind nachhaltige und neu gedachte Versorgungskonzepte notwendig, die eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten und gleichzeitig Ressourcen schonen.”
Aus dem Positionspapier sollen für die nächste Frühjahrstagung entsprechende Anträge entwickelt werden.