Die Delegiertenversammlung des Hausärzteverbands Hessen (HÄVH) hat ein Umdenken in der Gesundheitspolitik gefordert. Die bewährte zeitnahe und wohnortnahe ambulante ärztliche Versorgung durch Haus- und Fachärzte sowie die freie Arztwahl müssten gesichert werden, heißt es in einer Resolution, die die Delegierten Ende November in Wetzlar einstimmig verabschiedet haben.
Darin fordern sie unter anderem die Abkehr von den geplanten “Gesundheitskiosken”, in denen durch nichtärztliches Personal der Zugang in die ärztliche Versorgung gesteuert werden soll. Das sei ein Affront gegen die ambulante Medizin.
“Wir fordern daher Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, sein Qualitäts-Versprechen zu halten und dafür zu sorgen, dass die Arbeit in einer Arztpraxis wieder attraktiv wird – für jüngere Ärzte, die sich niederlassen möchten, ebenso wie für medizinische Fachangestellte”, so Armin Beck, Vorsitzender des HÄVH.
Außerdem sei ein strukturiertes Vorgehen gegen den Versorgungsmangel durch Anhebung der Zahl der Medizinstudienplätze nötig. Weitere wichtige Forderungen sind unter anderem die Einführung der neuen ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) sowie eine aktualisierte Anhebung des Orientierungspunktwertes (OPW) unter Berücksichtigung der Betriebskosten und des Inflationsausgleichs und damit eine finanzielle Kompensation der gestiegenen Kosten, analog zu den Krankenhäusern.
Darüber hinaus brauche es dringend eine für Anwender sinnerfüllte und nachhaltige Digitalisierung, die Praxen wie Patienten nutze sowie eine Entbürokratisierung, um langfristig für die Patienten eine flächendeckende ambulante ärztliche Versorgung zu sichern, fordern die Delegierten des HÄVH.
red