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Die sieben TodsündenSündigen, aber achtsam!

In seinem neuen Buch "Sündhaft gesund" beschäftigt sich Österreichs Mediziner und Anti-Aging-Papst Prof. Markus Metka mit den sieben Todsünden aus einer etwas anderen Perspektive.

Völlerei, Wollust, Trägheit, Zorn, Gier, Neid und Hochmut: Die sieben Todsünden sind offensichtlich – jedenfalls zum Teil – besser als ihr Ruf. Zu diesem Fazit kommt Österreichs Hormonexperte und Anti-Aging-Mediziner Prof. Dr. Markus Metka in seinem aktuellen Sachbuch “Sündhaft gesund”, in dem er die sieben Todsünden unter dem Aspekt der Anti-Aging-Medizin analysiert. Auf gut 150 Seiten nimmt der als “Anti-Aging-Papst” bekannte Gynäkologe aus Wien den klassischen Sündenkatalog der katholischen Kirche auseinander und entdeckt in dem ein oder anderen Vergehen einen guten Kern. Mehr noch: “Manche Todsünden sind gesundheitsförderlich”, befindet Markus Metka. Naja, fast: “Man sollte beim Genießen achtsam sein.”

Eigenes Verhalten durchleuchten

Gesundheit, Jungbleiben und Ernährung sind seit Jahren die wichtigsten Themen des Österreichers, der hunderte wissenschaftliche Publikationen und zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Auf der Suche nach einem neuen Dreh landete Markus Metka nun also bei den sieben Todsünden, auch wenn die medizinischen Erkenntnisse, die er zusammenfasst, nicht wirklich neu sind. Aber das sind die sieben Todsünden ja auch nicht. Ihr Ansatz lässt sich bis ins fünfte Jahrhundert zurückverfolgen. Seither hat die Kirche die menschlichen Laster, Leidenschaften und Schwächen definiert, destilliert, verdammt – und sich heute selbst demaskiert. Aber das ist ein anderes Thema.

Was einst als höchst verwerflich galt, ist heute höchstens noch allzu menschlich. Die adipöse Gesellschaft frönt hemmungslos der Völlerei, Corona-Virus und daraus resultierende Überarbeitung gerade im medizinischen Sektor erzeugen Zorn, mithin Stress, und von mancher Todsünde, gebeichtet im vertraulichen Gespräch, weiß jeder Hausarzt nach der Sprechstunde ein Lied zu singen. Mit Markus Metka kann er nun von Moll auf Dur wechseln, denn so schlimm sind sie ja gar nicht, die Todsünden. Aber Achtung: achtsam bleiben. “Es lohnt sich, sein Verhalten von Zeit zu Zeit zu durchleuchten und damit wieder in die eigene goldene Mitte zu finden. Wer das schafft, hat viel für seine Altersprävention getan – und kann gesund und munter 100 werden.”

Bewegen statt Beten

Und welche der sieben Todsünden sieht Markus Metka nun weitgehend unkritisch? Den Neid nicht. Er sei die einzige Todsünde, die keinen Spaß mache, so der Autor. Positiv beurteilt er hingegen die Wollust. Sie “kann man aus medizinischer Sicht von ihrer Sündhaftigkeit freisprechen, denn: Sexualität ist ein Anti-Aging-Faktor ersten Ranges – außer man übertreibt und verfällt der Pornosucht.” Die Trägheit sei von Kirchenvätern und Reformatoren gefürchtet, werde aber von der Anti-Aging-Medizin wie schon in der Antike als “kontemplatives Nichtstun” geschätzt und gelte als kreativitäts- und gesundheitsförderlich. In Bewegungslosigkeit zu verharren wäre aber auch keine Lösung, befindet Metka. “Denn Sitzen ist das neue Rauchen”. Bewegen statt beten schlägt er als Devise vor, wobei der findige Kleriker sicher antworten würde, dass es sich auch beim Bewegen trefflich beten lässt. Zorn ist auch nichts: Der erzeuge Stress, Gier mache unglücklich, und um dem Hochmut zu begegnen, brauche man den Mut, sich aus falschen Abhängigkeiten zu befreien. Einfacher hat es die Völlerei: Dagegen helfe das Maßhalten. Wenn das so einfach wäre.

Doch mit der vielbeschworenen Achtsamkeit lässt es sich selbst unter Beherzigung der Todsünden quasi “sündhaft gesund” 100 Jahre alt werden, zumindest wenn man die Metka‘sche Grundregel beherzigt: “Nichts schützt besser vor dem Alter als eine Psyche, die jung geblieben ist.”

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