Einige nur mild an Covid-19 erkrankte und zuvor herzgesunde Menschen berichten nach ihrer Genesung von verminderter Leistungsfähigkeit, Herzrasen oder Brustschmerzen. Grund könnte eine persistierende milde Myokarditis sein, die sich von einer klassischen viralen Myokarditis unterscheidet. Das berichtet ein Forscherteam aus Frankfurt, das 346 Personen vier und elf Monate nach Genesung von milder Covid-19 untersucht hat.
Neben einer Befragung zu den Symptomen wurden auch eine Blutuntersuchung und eine Magnetresonanztomografie durchgeführt. Die Probanden hatten vor ihrer Corona-Infektion keine bekannten Herzprobleme und Vorerkrankungen gehabt und waren mit im Schnitt 43 Jahren noch relativ jung.
73 Prozent berichteten vier Monate nach Genesung von milden bis moderaten Herzproblemen (zumeist Belastungsdyspnoe), bei 57 Prozent bestanden die Beschwerden auch noch nach elf Monaten. Das Team stellte bei diesen Personen eine milde, aber anhaltende Myokarditis fest, die dabei nicht mit funktionellen Einschränkungen der Herzklappen oder Herzwände einherging – womit sich eine durch Sars-CoV-2 ausgelöste Myokarditis von anderen viralen Myokarditiden unterscheidet, schreibt das Team. Auch der Troponin-Wert war unauffällig.
Die Forscher betonen abschließend, dass ihre Ergebnisse aufgrund des Studiendesigns keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Zahl der Myokarditiden nach Corona-Infektion in der Bevölkerung zuließen.
Quelle: 1. Mitteilung der Goethe-Universität, 2. DOI 10.1038/s41591-022-02000-0