Die subkutane Injektion von Heparin kann ja an der Einstichstelle für kleine Einblutungen, Hämatombildung oder Schmerzen sorgen. Eine Rolle spielt dabei wohl die Injektionsgeschwindigkeit. Das Update eines Cochrane-Reviews gibt diskrete Hinweise für den Behandlungsalltag.
Ausgewertet wurden fünf randomisierte kontrollierte Studien mit 503 Patienten. Sie erhielten während eines Krankenhausaufenthalts niedermolekulares Heparin schnell oder langsam unter die Bauchhaut injiziert.
Für die Patienten erwies sich eine Injektionsdauer von 30 Sekunden als günstiger: Sie hatten nicht sofort, aber nach 48 Stunden etwas weniger Schmerzen an der Injektionsstelle als bei einem “Schnellschuss” von zehn Sekunden Dauer. Auch die Größe und Anzahl von Ekchymosen war 48 bzw. 60 Stunden nach langsamer Injektion geringer als nach schnell verabreichter Thrombosespritze.
Allerdings wurde die Evidenzsicherheit als gering oder sehr gering eingestuft, da es nur wenige und eher kleine Studien zum Thema gab und die Ergebnisse teilweise widersprüchlich waren. Möglicherweise hatten die Patienten aufgrund der fehlenden Verblindung auch versucht, mit Maßnahmen wie Kälte, Wärme oder Massagen gerade bei schneller Injektion Schmerzen und Einblutungen entgegenzuwirken. Angaben zur Hämatombildung fehlten ganz.
Trotz dieser Einschränkungen: Für die Thrombosespritze sollte man sich vielleicht doch besser etwas Zeit lassen, um den Patienten unnötige Schmerzen oder kleine Einblutungen an der Injektionsstelle zu ersparen, einfach, weil sich das Gewebe bei langsamer Injektion von Heparin besser an das verabreichte Volumen anpassen kann.
Quelle: DOI: 10.1002/14651858.CD008077.pub6